SILENT FORCE - Rising From Ashes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2013
Mehr über Silent Force
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Afm Records (Soulfood)
- Release:
- 13.12.2013
- Caught In Their Wicked Game
- There Ain't No Justice
- Circle Of Trust
- Living To Die
- Before You Run
- You Gotta Kick It
- Turn Me Loose
- Born To Be A Fighter
- Anytime Anywhere
- Kiss Of Death
Beyrodt + Sinner + Bormann = Deutsche Wertarbeit
Fast sieben Jahre sind vergangen seit dem letzten SILENT FORCE-Longplayer "Walk The Earth", und ich hatte eigentlich schon gar nicht mehr mit einem Nachfolger gerechnet. Mastermind Alex Beyrodt vergnügte sich in der Zwischenzeit mit seiner neuen Heavy-Rock-Combo VOODOO CIRCLE und stieg sowohl bei PRIMAL FEAR als auch (wieder) bei SINNER ein. Aber der gute Mann scheint immer noch nicht ausgelastet zu sein, denn mit "Rising From Ashes" schreibt er nun auch das Kapitel SILENT FORCE weiter - wenn auch mit runderneuertem Line-Up. Das Skurrile dabei ist, dass ausgerechnet Matthias Lasch, besser bekannt als Mat Sinner, inzwischen auch bei SILENT FORCE an Beyrodts Seite den Tieftöner schwingt. Stellt sich natürlich zunächst mal die Frage, ob man dieses umtriebige Duo wirklich noch in einer vierten Variante braucht - zumal weder das letzte reguläre SINNER-Album "One Bullet Left" noch der diesjährige VOODOO CIRCLE-Output "More Than One Way Home" kreative Vulkanausbrüche waren.
Diese Frage kann ich nach eingehender Beschäftigung mit "Rising From Ashes" eindeutig bejahen, denn Beyrodt hat es geschafft, den eigenen Charakter von SILENT FORCE zu erhalten. Auch auf dem fünften Studio-Album verbindet die Band auf so unbeschwerte und spielfreudige Weise melodischen Power Metal mit viel knackigen Heavy Rock, dass schlechte Laune einfach keine Chance mehr hat. Gleich das Eröffnungsriff des formidablen Openers 'Caught In Their Wicked Game' zaubert ein breites Grinsen auf mein Gesicht und findet sofort den direkten Weg in die Nackenmuskulatur. Auch alle weiteren Songs sind perfekt arrangiert, da sitzt einfach jede Note, da stimmen die Vibes. Zu bemängeln gibt es da nur, dass ein absoluter Überflieger-Ohrwurm wie 'Walk The Earth' oder 'Goodbye My Ghost' leider fehlt.
Nach anfänglicher Skepsis denke ich auch, dass die Besetzung des Sängerpostens mit Michael Bormann eine gute Idee war. Nach seiner grandiosen Leistung auf "Born Into Darkness", dem zweiten Album der leider in Vergessenheit geratenen LETTER X vor mehr als zwanzig Jahren, hat der ja hauptsächlich Mittelmaß verzapft. Doch zum aktuellen SILENT FORCE-Sound passt seine Stimme wirklich gut. Klar, die Fußstapfen eines D.C. Cooper sind groß, und mit Bormann klingt das neue Material noch mehr nach klassischem Hardrock. Das funktioniert aber in mustergültigen Songs wie 'You Gotta Kick It" oder "Turn Me Loose" völlig einwandfrei. Ich wage sogar zu behaupten, dass eine Nummer wie 'Anytime Anywhere' mit Mister Cooper am Mikro weniger Charme hätte.
Fazit: Das neue SILENT FORCE-Album "Rising From Ashes" ist eine lohnende Anschaffung für alle Freunde von kernigem, schnörkellosem Heavy Rock und melodischem Metal. Die Veteranen Beyrodt, Sinner und Bormann zeigen dem Nachwuchs noch einmal, wo der Hammer hängt. Trotzdem kommt "Rising From Ashes" nicht an den ganz hervorragenden Vorgänger "Walk The Earth" heran, der noch mehr kompositorische Tiefe und Charakter hatte. Wer also noch gar kein SILENT FORCE-Album besitzt, was sicherlich ein Fehler ist, der sollte sich überlegen, ob er/sie nicht lieber mit "Walk The Earth" beginnt. Gibt's vermutlich auch billiger...
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan