SILENT KNIGHT - Full Force
Mehr über Silent Knight
- Genre:
- Heavy Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.09.2022
- Blood In The Water
- Full Force
- The Last Candle Burns
- Dark & Mysterious Times
- Screaming Eagle
- Into Oblivion
- Awakening
- Create A New World
Unterhaltsamer Heavy-Power-Metal-Ritt.
Der Name SILENT KNIGHT dürfte hierzulande noch nicht ganz so viel Aufmersamkeit erregen, wie er es angesichts des bisherigen Schaffens der Australier und ihrer Tour-Historie mit Acts wie HELLOWEEN, DRAGONFORCE oder ROSS THE BOSS vielleicht verdient hätte. Selbst beschreibt der Fünfer sein temporeiches Schwermetall als einen Mix aus europäischem Power Metal und amerkanischem Thrash Metal, wirft dazu noch das Wort "hymnenhaft" mit in den Ring und weckt damit prompt meine Vorfreude auf das dritte Langeisen "Full Force", das dieser Tage erscheint.
Und ja, der Opener 'Blood In The Water' geht direkt gut nach vorne, überzeugt vor allem mit fantastischer Gitarrenarbeit, tollen Riffs und einer beachtlichen Gesangsleistung von Fronter Dan Brittain, der sich mit seinem hohen Gesang irgendwo zwischen dem jungen Geoff Tate, Tim "Ripper" Owens und Andi Deris einsortiert. Passend dazu klingt auch die Musik des Fünfers, als hätte ACCEPT das Tempo ordentlich nach oben gedreht und mit dem HELLOWEEN-Frühwerk und DRAGONFORCE einen explosiven Metal-Bastard gezeugt, der es in sich hat. Einzig den amerikanischen Thrash Metal, den die Jungs selbst als Einfluss nennen, höre ich nicht so wirklich heraus. Garniert von einem famosen Gitarrensolo und einem wirklich hymnischen Refrain, ist die Eröffnungsnummer dann auch direkt ein waschechter Hit, der Lust auf mehr macht.
Selbige wird durchaus belohnt, denn auch wenn das Rezept, mit dem die Australier ihre Metal-Hymnen zusammenbrauen, natürlich recht vorhersehbar ist, haben nahezu alle Tracks auf dem Drittwerk ihre Momente. Nicht jeder Refrain zündet dabei so gut wie die Hookline des Openers, trotzdem pflanzen einem Nummern wie 'Full Force' oder 'Screaming Eagle' Ohrwürmer ein, die man so schnell nicht mehr vergisst. Ganz besonders gut gefallen mir die stillen Ritter, wenn die Saitenfraktion nicht nur Riffs abfeuert, sonder auch mit Melodien das Zepter an sich reißt und so Tracks wie 'The Last Candle Burns' und 'Dark & Mysterious Times' die Krone aufsetzt.
Trotz der grundlegenden Begeisterung gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte zu nennen, denn auch wenn Dan am Gesang insgesamt eine hervorragende Leistung abliefert, tut er sich in den extremen Höhen doch manchmal schwer, und ein paar Töne rutschen auch schon einmal an der richtigen Tonalität vorbei. Ebenso habe ich ab und an das Gefühl, dass der Fronter ein wenig zu viele Silben in seinen Texten unterbringen möchte, denn phasenweise klingt das alles schon sehr gehetzt, und die vielen Worte, die im passenden Timing herausgepresst werden müssen, nehmen den Melodien etwas die Luft.
Trotzdem ist "Full Force" ingesamt ein sehr beachtliches Album, das mir überraschend viel Spaß gemacht hat. Solltet ihr euch irgendwo zwischen Teutonenstahl und Euro-Power-Metal wohlfühlen, kann ich euch ein Antesten des Silberlings daher auch nur drigend ans Herz legen, denn auch wenn nicht jeder Song ein Hit ist, haben wir es hier doch mit einem sehr unterhaltsamen Schwermetall-Ritt zu tun!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs