SILENT RAGE - Four Letter Word
Mehr über Silent Rage
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 04.07.2008
- You Could Be The One
- Four Letter Word
- Man Or Machine
- Feel My Love
- Close Your Eyes
- Sinister Man
- Hard Habit To Break
- Nobody Knows (Ballad Of Andy & Glory)
- Bona Fide
- I'm Not Lonely
- Trouble
Die Rückkehr einer der am meisten unterschätzten Hardrock-Bands aller Zeiten.
SILENT RAGE - bei manchen klingelt es bei Erwähnung dieses Namens ganz gewaltig. 1985 ursprünglich gegründet, gelang der Band in den späten 80ern ein rasanter Aufstieg, der unter anderem von Paul Sabu und Gene Simmons inszeniert wurde, die den vier Musikern tatkräftig unter die Arme griffen und sie schließlich sogar ins Vorprogramm der "Headless Cross"-Tournee von BLACK SABBATH hievten. Seltsamerweise verlief das Projekt zu Beginn der 90er ohne nennenswerte Schwierigkeiten im Sande, obwohl die einzelnen Mitglieder weiterhin an neuen Ideen feilten. Erst 2001 wurden SILENT RAGE wieder ausgegraben, ließen aber anschließend weiterhin kaum etwas von sich hören. 2008 dann eine weitere überraschende Wendung in der bandeigenen Historie: Das vierte Studioalbum steht ohne lange Vorankündigungen zum Release an und erfreut sich erneut prominentester Schützenhilfe. Gilby Clarke produzierte, Bruce Kulick und Bobby Blotzer wiederum spielten einige aktive Parts ein und machten "Four Letter Word" schließlich zu dem, was man bei dieser explosiven Mischung auch erwarten durfte: nämlich zu einem fantastischen, richtig knackigen Genre-Beitrag!
Die Band ist derweil immer noch sehr traditionell eingestellt, löst sich aber ganz deutlich von hinfälligen AOR-Schemen und kitschigen Auswüchsen. Die elf Songs verfügen stattdessen über einen gesunden Groove und einen sehr ansprechenden Drive, der ganz besonders von den sechssaitigen Bratpfannen ausgeht. Hier wird richtig schön geklotzt, sei es nun in riffbetonten Schmankerln wie 'Four Letter Word' und 'Trouble' oder doch eher in melodischem Stoff wie dem ruhigen 'Nobody Knows' und im feinen 'Sinister Man'. Darüber hinaus sitzt auch absolut jeder Chorus. Schon im Opener holen SILENT RAGE richtig weit aus, bevor dann im Titelstück und in 'Feel My Love' die Ernte der langjährigen Arbeit eingefahren werden kann. Aber auch in der zweiten Halbzeit folgt ein Kracher dem nächsten, wobei der wohlweisliche Verzicht auf jeglichen Kitsch noch einmal extra betont werden muss. Selbst die wenigen balladesken Noten halten das hohe Niveau und schließen alle erdenklichen Mainstream-Attitüden von vornherein aus - sehr schön!
Aus den genannten Gründe lässt man sich daher auch gerne selber zu einer klischeebesetzten Aussage hinreißen: Sollten es bei dieser hohen Qualität sieben weitere Jahre bis zum nächsten Album sein - nun, geschenkt. Viel schöner wäre es jedoch, wenn die Band sich nun endlich mal wieder komplett aufraffen und nach Jahren der Enthaltsamkeit ihre Qualitäten wieder auf breiter Ebene präsentieren würde. Ein besserer Anfang als der mit "Four Letter Word" hätte an dieser Stelle jedenfalls kaum gemacht werden können.
Anspieltipps: You Could Be The One, Four Letter Word, Bona Fide, Hard Habit To Break
- Redakteur:
- Björn Backes