SILENT SESSION - Silent Session
Mehr über Silent Session
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Magic Mind Records
- Release:
- 11.11.2010
- Rainy Streets
- Lady Death
- Wishes
- Sucker
- Your Song
- Into Pieces
- A Spider´s Life
- The Drummer Man
- A Touch Away
- Buffy
<p class="MsoNormal">Da geht noch einiges – das Album als potenzielles Schaffenswerk einer Grundlage.</p>
Aus dem schönen Land des Metalcamp-Festivals - also Tschechien - kommt diese 2007 entstandene Gruppierung, die sich aus der vor rund 20 Jahren aufgelösten Kapelle ELEVACE emporhob und sich mehr oder weniger dem guten alten Hard Rock verschrieben hat. Nun heißt es also für SILENT SESSION, mit ihrem selbstbetitelten, insgesamt zweiten Studioalbum abermals die alten Glanztage aufzufrischen.
Zwar schreckt mich zunächst das Cover von "Silent Session", ebenso wie das nur mit Leadtexten zusammengekleisterte Booklet, schon ein wenig ab, ich bin aber dennoch gespannt, inwiefern der Vierer mit seinen insgesamt zehn Songs begeistern kann. Bei 'Rainy Streets' lösen anfangs die etwas fremden Vocals doch Skepsis aus, die sich im Laufe des Songs jedoch langsam in Luft auflösen. Eine kleine Hymne hat sich hier an den Anfang gemogelt und kann sich - wie ich finde - insbesondere live sehr gut verkaufen. Die Chöre bestätigen diesen ersten, nicht gerade schlechten Eindruck, der sich auch beim eingängigen 'Lady Dead' wiederspiegelt. Dieser zeichnet sich aus durch einen sehr coolen und markanten Refrain, für den auch Jan Hluzes kräftige und variable Vocals ihren Teil beiträgt.
Weiter geht es im Text mit dem jazzig angehauchten 'Wishes', sowie mit 'Sucker', das mit einem markanten Riff durchzogen und ordentlich geschustert wurde. Auffallend sind im Übrigen das rockige 'Into Pieces' und das leicht hymnische 'A Spider's Life', denen jedoch das fehlende, letzte Fünkchen deutlich anzumerken ist. Zum insbesondere stimmlich äußerst facettenreichen 'The Drummer Man' drehte das tschechische Quartett im Übrigen ein kleines, nettes Video, wobei zumindest ich denke, dass andere Songs auf "Silent Session" dafür besser hätten in Frage kommen können, wie zum Beispiel 'Lady Dead'. Zu guter Letzt findet man mit 'Duffy' ein astreines Hard-Rock-Stückchen, dessen Gitarrenarbeit sehr gut ins Licht fällt.
Nach Ablauf der zehn Songs hat man dennoch das komisch Gefühl, als wenn man irgendetwas nicht mitbekommen hätte. Man findet nahezu jeden Song im mittleren Tempo angesiedelt, mal rockiger, mal verhaltener, was der fehlenden Abwechslung jedoch nur minimal gut tut.
Interessant jedenfalls klingt vor allem der gesangliche Mix von Jan Hluze, der sich irgendwo zwischen BILLY IDOL, Frontkürbis Andi Deris und dem PARAGON-Frontsänger Andreas Babuschkin verbirgt. Klingt zunächst wie eine abstruse Mischung, kann den Songs dennoch hin und wieder das gewisse Etwas verleihen. Ebenso fallen die Männer- und Frauenchöre sehr gut ins Ohr und verpassen dem Sound einen nicht zu verkennenden Wiedererkennungswert.
Unterm Strich kann man festhalten, dass die Tschechen hier eine ordentliche Platte auf den Markt schmeißen, die jedoch Gefahr läuft, im hiesigen Sumpf der ganzen Hard-Rock-Veröffentlichungen unterzugehen. Mein Tipp: So viele Live-Auftritte wie nur möglich absolvieren, sodass sich die Songs bei jedem Einzelnen tief einbrennen können. Das Potenzial ist definitiv erhaben und lässt sich nicht leugnen. Warten wir mal ab, ob sich die für die Bühne prädestinierten Lieder auch auf jener behaupten können.
Anspieltipps: Lady Dead, Into Pieces, Duffy
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp