SILENT VOICES - Building Up The Apathy
Mehr über Silent Voices
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Low Frequency Records
- Release:
- 16.02.2006
- World's End
- Distorted
- Once Lost Life
- Blood Of Eden
- Corridors
- Hollowed
- The Realm Of Flames
- Into The Flow
SILENT VOICES aus Finnland veröffentlichen nach ihrem Debüt "Chapters of Tragedy" (2002) und dem Nachfolgewerk "Infernal" (2004) im Frühjahr 2006 ihr drittes Album "Building up the Apathy". Als einen ihrer Einflüsse benennt die Band DREAM THEATER, aber das Quintett aus Finnland legt eine etwas härtere Gangart ein. So fallen spontan Vergleiche mit EVERGREY oder REDEMPTION ein, aber auch die Kollegen STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA scheinen musikalisch nicht allzu weit entfernt, was daran liegen mag, dass Keyboarder Henrik Klingenberg bei letztgenannter Band in Lohn und Brot steht.
Die CD verteilt eine Stunde Spieldauer auf acht Songs. Bereits der Opener ist repräsentativ: Harten Riffs von der Gitarre (Timo Kauppinen) folgen dissonante Akkorde, wie man es von QUEENSRYCHE kennt. Dazu gesellen sich Keyboardklänge, meist als stimmbegleitende Streicher, mal als dezente Orgel, um dann mit einem Klaviersolo hervorzutreten. Der Bass, gespielt durch Pasi Kauppinen, bringt eigene Melodielinien ein und rollt durch seinen angenehmen Sound einen samtroten Teppich auf dem harten Parkett aus. Jukka-Pekka Koivisto spielt die Drums sehr variabel, zieht mal komplett die Bremse, um dann wieder mit Double-Bass voranzutreiben. Der profilierte Sänger Michael Henneken hat eine powervolle, kernige Stimme à la SYMPHONY X oder MASTERPLAN.
SILENT VOICES erfinden den Progressive Metal nicht neu, aber sie sind eine wohltuende Bereicherung. Sie bieten solide Metalsongs, teilweise mit Headbanger-Passagen, aber immer mit wohl überlegten Spannungsbögen und kraftvollen, mehrstimmigen Refrains. Die Band bewegt sich auf hohem Niveau und alles scheint aus einem Guss. Einen extra Pluspunkt gibt es für die sehr guten Gesangsmelodien, durch die manche Refrains zu Inseln wunderschöner Klänge zwischen den komplexen Instrumentalparts werden, wie z. B. in dem Song 'Once Lost Life'.
Ein kleines Maß an Kritik an dem jüngsten Werk der Band muss leider auch sein. So hört man manchmal zu deutlich, dass DREAM THEATER zu den Faves der Combo zählen und für manche Idee Pate standen. Das fällt vor allem bei der Ballade 'Hollowed' auf.
Dennoch hat die Scheibe einiges zu bieten und Lieder wie 'World's End' und 'Blood of Eden' gehören neuerdings zu meinen Lieblingsliedern.
Anspieltipps: World’s End, Blood of Eden, Once Lost Life
Gastautor: Jörg Enke
- Redakteur:
- Tilmann Ruby