SILENTIUM - Sufferion - Hamartia Of Prudence
Mehr über Silentium
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Spikefarm
- Release:
- 15.09.2003
- The Letter
- Flame Still Burns
- Antracone's Dream
- Lost Is My Name
- The Wraith At The Shore
- Heart Unyielding
- The Conspiracy
- Shame Forever Mine
- Scoria Arrives
- Dark Whispers
- The Murderer
- Wither In Silence
- The Hideaway
- The Fall
- At The Cabin
- Beyond
Mit den Finnen von SILENTIUM hatte ich schon vor zwei Jahren eher geringes Vergnügen. Der Vorgänger "Altum" war ein doch arg durchschnittliches, ziemlich biederes Stück Gothic im Fahrwasser von Bands wie MY DYING BRIDE oder alten ANATHEMA.
Das neue Album "Sufferion – Hamartia Of Prudence" kommt als Konzeptalbum und Quasi-Theaterstück ungleich ambitionierter daher. Theaterstück deshalb, weil jedes zweite Stück ein gesprochenes, bis zu vier Minuten langes Intermezzo ist, welches die Story um Prudence und Antracone fortführt. So ganz neu ist diese Idee nicht, wie das Beispiel HAGGARD aufzeigt.
Nun, mich stören diese Zwischenspiele ehrlich gesagt sehr, da sie einfach deutlich zu lang sind und dabei nicht gerade mit einer fesselnden Dramatik den Hörer in ihrem Bann halten. Stattdessen habe zumindest ich die Ohren während dieser Sequenzen nach dem ersten Mal auf Durchzug gestellt, was den unglücklichen Nebeneffekt hat, dass man den ein oder anderen Song dann gar nicht mehr richtig wahrnimmt.
Und so wird "Sufferion – Hamartia Of Prudence" gleich deutlich stärker, wenn man die gesprochenen Stücke einfach überspringt und sich voll auf die Musik konzentriert. Der schwermütige Gothic Metal, der gerne an weniger orchestrale THERION oder HAGGARD erinnert, ist dann nämlich ein deutlicher Schritt nach vorn im Vergleich zum Vorgänger. So mangelt es nicht an Abwechslung, da mit engelsgleichem Frauengesang, männlicher, klarer Stimme und erhabenem Gegrunze die verschiedenen Charaktere gut dargestellt werden. Zudem haben Songs wie 'Flame Still Burns' oder 'Dark Whispers' eingängige Melodien, die durchaus im Gehörgang verweilen. 'Wither In Silence' überrascht dann sogar mit fetten Riffs und kreischender Damenstimme. Ganz cool.
Überhaupt ist "Sufferion" deutlich kraftvoller als "Altum" ausgefallen. Die Gitarren sind viel dominanter und auch die Rhythmusarbeit ist prägnanter als früher. Und die stellenweise eingebauten fetten Chöre sind auch nicht ganz ohne.
Trotz aller Fortschritte ist "Sufferion – Hamartia Of Prudence" für mich als Gesamtwerk nur bedingt empfehlenswert. Neben den anstrengenden Zwischenspielen sind mir Songs wie 'Shame Forever Mine' (sieben Minuten) oder das abschließende, elfminütige 'Beyond' auch noch deutlich zu lang und können mich nicht über die gesamte Distanz überzeugen. Da empfinde ich das Songwriting einfach noch als zu holprig.
Wer sich aber an Bands wie HAGGARD, THERION, MY DYING BRIDE und ähnlichen Stunde um Stunde laben kann, der sollte auch SILENTIUM mal anchecken. "Sufferion – Hamartia Of Prudence" ist nämlich eine absolut zielgruppengerechte Scheibe. Und mit 68 Minuten auch definitiv 'value for money'.
Anspieltipps: Flame Still Burns, Dark Whispers, Wither In Silence
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk