SILENTRAIN - Wrong Way To Salvation
Mehr über Silentrain
- Genre:
- Melodic Gothic Metal
- Label:
- Drakkar / Sony BMG
- Release:
- 19.09.2008
- Until You Break
- No More
- Fear Of The Unknown
- Broken
- Ride With The Devil
- Eternity
- Sick of...
- Wrong Way To Salvation
- Slayer
- With Pain And Sorrow
- The Road Of Destiny
Im ewigen finnischen Feuer schmieden SILENTRAIN eine widerstandsfähige Legierung aus hartem Melodic und kitschfreiem Gothic Metal.
Wenn im Info zu einem Album einer finnischen Band gleich zwei Mal der Name NIGHTWISH auftaucht, ist zunächst mal Vorsicht geboten. Doch SILENTRAIN sind glücklicherweise keine Copycats, sondern bemühen sich durchaus mit Erfolg um eine eigene Handschrift. Die beachtliche Reife der Songstrukturen und Arrangements verwundern weniger, wenn man weiss, dass die Truppe schon einige Jahre unter dem Namen DUNCES unterwegs ist und sich als solche einen gewissen Bekanntheitsgrad in ihrer Heimat erarbeiten konnte. Für das künstlerische Geschöpf SILENTRAIN ist "Wrong Way To Salvation" aber trotzdem das Debüt-Album. Das Quintett aus dem karelischen Flecken Tohmajärvi verbindet auf eben diesem Silberling 70% symphonisch-melodischen Metal typisch skandinavischer Machart mit 30% kraftvollem Gothic-Metal, was prinzipiell eine durchaus leckere Mischung ergibt. Wer also die letzten Alben von SONATA ARCTICA und THUNDERSTONE mochte und einer etwas morbideren, düsteren Grundstimmung gegenüber nicht abgeneigt ist, dürfte seine Freude an "Wrong Way To Salvation" haben. Ob das allerdings die Musik ist, die man beim Biertrinken hören muss, wie die Kollegen von NORTHER einmal gesagt haben sollen, bezweifele ich allerdings zumindest für unsere Breiten.
Die erste Begegnung mit diesem Album fällt dabei sehr angenehm aus, überzeugt doch der Opener 'Until You Break' mit schönem Gesang, starken Melodien und majestätischem Feeling. SILENTRAIN machen nicht den Fehler, in Kitsch- und Pathos-Gefilde abzudriften, sondern bewahren sich immer eine gesunde Portion Härte und Kantigkeit bei aller "Phantom der Oper"-Atmosphäre. Man lausche nur mal einer intensiven und entschlossenen Nummer wie 'Broken', die stellenweise sogar mit Gevatter Death Metal flirtet. Diese Art von Kompositionen, sprich etwas subtilere und raffiniertere, steht den Herren dann auch am besten zu Gesicht. Eingängigere, hymnischere Songs wie 'Fear Of The Unknown' wirken leicht mal etwas flach und nutzen relativ schnell ab. Sehr gelungen sind dagegen zum Beispiel das dramatische 'Sick of...' oder das im Chorus aufbrausende 'Slayer'. Im Verlaufe der Platte begegnen einem also immer mal wieder Licht und Schatten, allerdings ohne dass ein sehr ordentliches Grundniveau jemals unterschritten wird. Es fehlt SILENTRAIN insgesamt noch an Charisma und Wiedererkennungswert, denn so richtig im Ohr hängen bleiben die meisten Songs von "Wrong Way To Salvation" zumindest bei mir noch nicht. Somit haben wir es hier mit einem guten, aber nicht weltbewegenden, nicht wirklich wichtigen Album zu tun.
Anspieltipps: Until You Break, Broken, Sick of...
- Redakteur:
- Martin van der Laan