SILVER - Intruder
Mehr über Silver
- Genre:
- Experimenteller Hardrock
- Label:
- Point Music
- Release:
- 29.09.2003
- Intruder
- Troublemaker
- Bleed
- Drowning
- Dance With The Devil
- How Does It Feel?
- Kismet
- Come On
- I Don’t Love You Anymore
- Shine On You
- When The Lights Go Down (Jovel Song)
Ohne Intro oder Vorgeplänkel geht es bei dieser erdig-rockigen Produktion gleich los mit einem groovigen, tollen Rockriff. Leider wird das dann unterbrochen von einem auf modern mit komischem Synthesizersound getrimmten Strophenpart. Der Refrain klingt für mich nach irgendeiner BADESALZ-Parodie – ich komm jetzt bloß nicht auf den Titel davon. Nach einem - meiner Meinung nach - so teilweise misslungenem Einstieg gehen meine Erwartungen gegen Null, auch wenn man spielerisch oder musiktechnisch keine Vorwürfe machen kann. Nach dem Durchlesen der Infos steigern sich meine Erwartungen doch wieder etwas, da sich bei SILVER, die hier ihr mittlerweile drittes Album vorliegen haben, die Musikantenliste wie ein Who Is Who des Hard Rocks liest. So sind altgediente Musiker wie der ehemalige MSG-Shouter Gary Barden, Ex-GILLAN-Gitarrist Bernie Torme, mittlerweile DEEP PURPLE-Keyboarder Don Airey, Osbourne-Basser Bob Daisley und Mastermind Michael Voss (Ex-BONFIRE, CASANOVA etc.) mit von der Partie. Mit so einer Besetzung kann eigentlich nix schief laufen, zumal man SILVER nicht vorwerfen kann, auf die kommerzielle Schiene zu schielen. Dafür klingt es zu experimentell und ungewöhnlich. Der erste Song gefällt mir jedoch auch nach mehrmaligem Durchhören einfach nicht – aber das ist Geschmackssache. Mit dem zweiten Song folgt dann auch gleich ein Hard-Rock-Groover, der den ersten um Längen in den Schatten stellt und den großen Namen eher gerecht wird. Ansonsten findet man auf dieser Platte noch mehr interessante, ungewöhnliche Spielarten. So wird z.B. unter einer eher balladesken Gesangsharmonie ein hektisch-grooviger Schlagzeugrhythmus gelegt ('I Don’t Love You Anymore'), sodass man sich daran erst mal gewöhnen muss. Gute und durchschnittliche Songs halten sich hier die Waage nach meinem Geschmack. Somit kann ich die Scheibe True-Metallern nicht unbedingt empfehlen. Hörer, die die ersten Scheiben schon ihr Eigen nennen, oder Leute, die erdigen Hard Rock auch mal etwas anders präsentiert bekommen wollen, sollten hier unbedingt reinhören.
Anspieltipps: Troublemaker, Kismet, I Don’t Love You Anymore, When The Lights Go Down (Jovel Song)
- Redakteur:
- Tilmann Ruby