SILVER DIRT - Never Give Up
Mehr über Silver Dirt
- Genre:
- Glam Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Gofannon
- Somebody Help Me
- (I Need Some) Action
- Come Along
- Leave It Alone
- Little D
- Barfly
- Alright
- Forever Shine
- Way Outta Line
- So Many Times
Schmutziger Hardrock aus der Schweiz.
Sieh mal einer an: Der Hardrock-Klassiker-Staat kann es auch dreckig! Ist man von den Eidgenossen hauptsächlich die traditionelle Schiene gewohnt, darf man sich nun über die schmutzigere Glam-Variante der schwungvollen Rockmusik freuen. SILVER DIRT sind allerdings längst keine Neulinge mehr, sondern haben sich in den letzten Jahren nur etwas rar gemacht. Seit dem Release des letzten Silberlings "Sonic Boom" sind immerhin drei Jahre vergangen, in denen auch die nationale Konkurrenz wieder ein klares Standing machen konnte. Mit "Never Give Up" kontert das Quartett diese Entwicklung aber ganz lässig wieder aus. AC/DC, die ROLLING STONES, die HELLACOPTERS und die MÖTLEY CRÜE haben mal wieder hergehalten, um einen feschen Glam-Boogie zu entwerfen, der die Hüften dauerhaft in Wallung bringt.
Zu Beginn müssen allerdings erst einmal ein paar Lockerungsübungen bestanden werden, bevor "Never Give Up" so richtig Fahrt aufnehmen kann. 'Somebody Help Me' ist als Opener zwar standesgemäß, leider aber ohne echte Highlights in Chorus und Melodien. '(I Need Some) Action' zeigt daraufhin, was man eigentlich von SILVER DIRT erwarten darf: Mit frechen Young-Gitarren und beschwingtem Drive zünden die Schweizer hier eine kleine Rock & Roll-Rakete, die als Basis für die kommenden acht Stücke die Richtung vorgibt. Und SILVER DIRT enttäuschen fortan niemanden: 'Leave It Alone' mischt einmal mehr Aussie-Sounds mit Retro-Arrangements, 'Barfly' entpuppt sich als die coolste Nummer des ganzen Albums, und auch fiese Riff-Rocker wie 'Alright' und 'Way Outta Line' verfehlen ihre Wirkung nicht, nicht zuletzt wegen der jeweils sehr eingängigen Refrains.
Mit 'Come Along' und 'Forever Shine' komplettiert man den bunten Stilmix schließlich um einige Blues-Anteile, deren grobe Coverdale-Einflüsse herzlich willkommen sind. Denn, und das ist leider ein Problem, besonders innovativ ist "Never Give Up" insgesamt nicht. Wer nämlich zu sehr mit ROSE TATTOO, AC/DC und AIRBOURNE liebäugelt und sich auch keine große Mühe gibt, aus diesem engen Rahmen auszubrechen, muss sich vorwerfen lassen, dass es mit der Originalität nicht weit her ist. Aber was soll's? "Never Give Up" rockt nichtsdestoweniger und geht wahrscheinlich immer noch als das kesseste Rock & Roll-Album im jährlichen Alpenland-Toto in die Geschichte ein.
Anspieltipps: (I Need Some) Action, Leave It Alone, Way Outta Line
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes