SILVER DIRT - Sonic Live 2006 (DVD)
Mehr über Silver Dirt
- Genre:
- Rock 'n' Roll / Hardrock
- Label:
- SMP
- Release:
- 01.11.2007
- Intro
- She's Got To Be
- Wasted Dream
- The Last Time
- Dressing Room And Shit
- Angel With Silver Wings
- About Rock'N'Roll
- Drum Solo
- Last Exit / Voodoo Land
- Raw Power
- Down And Dirty At The Rock City
- Go! She Said
- Mean Machine
- Guitar Solo
- Freedom Haven
- In The Magic Bus
- City Prowler
- Pre Show, Baby!
- Credits
Verkaufsargumente gibt es bekanntlich sehr unterschiedliche. Über die Sinnhaftigkeit von so manchen darf man als Konsument aber zumindest diskutieren. Doch des Öfteren kommt es aber sehr wohl vor, dass eine zunächst wagemutige, geradezu abstruse Entscheidung den Kaufanreiz im Endeffekt regelrecht manifestiert, wie es auch bei "Sonic Live 2006" der Fall ist.
Offensichtlich wollen uns die aus der französischen Schweiz stammenden SILVER DIRT ihre Klänge mit dem Hintergrund vermitteln, dass ihr erdiger, dreckiger, harter Rock mit Sleaze-Touch erst live-technisch in seiner ganzen Pracht zu vernehmen ist und haben aus diesem Grund nach Veröffentlichung nur eines einzigen Albums ("Sonic Boom", erschienen im Jahr 2006) einen ihrer Auftritte, genauer gesagt jenen im "L'Usine A Gaz"-Club zu Nyon im November 2006, für die Nachwelt festgehalten, um diesen nun in Form einer DVD zu präsentieren.
Aufnahmetechnisch geht die Sache voll und ganz in Ordnung, die Kameraführung ist gelungen, das Ambiente scheint ebenso ein passendes gewesen zu sein und die Jungs legten sich, wie an Hand der Bilder nachvollziehbar ist, mächtig ins Zeug. Doch leider waren nur sehr wenige Fans anwesend, um diesem Gig beizuwohnen, was speziell dann zu bemerken ist, wenn die Kamera frontal gen Bühne gerichtet ist.
Aber davon ließ sich das Quartett keineswegs entmutigen, die Jungs haben Gas gegeben, als wären sie im Madison Square Garden zu Gast. Mit ihrer sehr stark in den 70er Jahren verwurzelten Mucke, die alles beinhaltet, was harter Rock dieser Machart haben muss, stellen SILVER DIRT mit Sicherheit für jedes noch große Open Air eine Bereicherung dar und für gute Stimmung sorgen ihre Klänge ohne Ende. Irgendwo in der Schnittmenge aus Rock 'n' Roll der Marke QUIREBOYS und Sleaze in guter alter L.A.GUNS- oder GUNS'N'ROSES-Machart lassen die Herrschaften immerzu die Finger glühen, die Stimmbänder vibrieren und versetzen dadurch auch die Häupter der Zuhörerschaft in stete Bewegung.
Die gute Stimmung innerhalb der Band kann nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne und im Tourbus nachvollzogen werden, auch wenn es fein gewesen wäre, die französischen Konversationen zumindest mit Untertiteln zu versehen. Aber man kann nicht alles haben, und so lange die Musik passt, was auf "Sonic Live 2006" ohne Abstriche der Fall ist, kann man über derlei Unannehmlichkeiten hinwegsehen, zumal Songs wie 'She' s Got To Be', der brillant umgesetzte ROLLING STONES-Ur-Oldie 'The Last Time', der in einer dermaßen energiegeladenen Form dargeboten wird, dass Meister Richards erneut von der Palme zu plumpsen droht, oder die Hitsingle 'Go! She Said', das es zusammen mit anderen Boni, wie Einblendungen von Soundchecks weiterer Gigs und ähnlichen, mittlerweile Usus gewordenen Features, auch als Video im "Anhang" zu sehen gibt, ausreichen, um das Herz des Rockmusik-Liebhabers zu erfreuen.
Anspieltipps: She's Got To Be, The Last Time, Go! She Said
- Redakteur:
- Walter Scheurer