SILVERN - Stardust Sermons
Mehr über Silvern
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 06.09.2024
- Lorn
- Unborn
- Coffin Eater
- Mechanisms Of The Past
- Absorbed Signs
- Supreme Cosmic Shape
- Still Higher Than Savior's Star
Beachtliche Black-Metal-Kunst unter extrem erschwerten Bedingungen.
Der traurige Angriffskrieg auf das ukrainische Volk hatte schon sehr unmittelbar Auswirkungen auf das musikalische Schaffen von SILVERN. Zwei Tage nachdem die Band ihre erste digitale Single ('Lorn') veröffentlicht hatte, sind russische Truppe in die Offensive gegangen und haben die Zukunftspläne der Band für den Moment über den Haufen geworfen. Erst ein Jahr später hat SILVERN einen weiteren Titel namens 'Still Higher Than Savior's Star' veröffentlicht, der sich, ebenso wie der eben angesprochene Track, auf dem ersten vollwertigen Release der ukrainischen Black-Metal-Combo wiederfindet. Die Truppe ist in der Zwischenzeit bei Vendetta Records untergekommen und hat für das neue Material einen anständigen Vertrieb sicherstellen können, so dass nach einigen tragischen Anlaufschwierigkeiten endlich die übrigen Kompositionen zugänglich gemacht werden können.
An dieser Stelle kann man den Musikern nur dankbar sein, dass sie sich an ihre kreative Energie geklammert und nicht aufgegeben haben, schließlich gehört das Debüt zu den wohl spannendsten Finster-Metal_Releases des gesamten Kalenderjahres, was sich schon nach wenigen Noten andeutet. Der gemeine Opener 'Lorn' mit seinen leichten BATHORY-Vibes stampft sich seinen Weg frei, überzeugt mit dreckigem Riffing und einigen hymnischen Tendenzen und öffnet sofort die Türen in die internationale Spitzenklasse.
Eben dort will SILVERN vor allem mit Vielschichtigkeit auf sich aufmerksam machen, was angesichts der vielen unterschiedlichen Einflüsse ebenfalls blendend gelingt. Während die epischen Komponenten sicherlich auf das Erbe Qorthons zurückgehen, sind es hin und wieder arg räudige Elemente zwischen CELTIC FROST, MAYHEM und VENOM, mit denen sich die Ukrainer schmücken können. Statt jedoch hier vertraute Passagen neu zu interpretieren, geht es letztlich eher um die klangliche Aufbereitung dieses ganz basischen Black-Metal-Sounds, den SILVERN schließlich in sehr verschiedene Richtungen lenkt und sowohl im Uptempo als auch im schleppenden Groove wunderbar beherrscht.
Von tatsächlichen Hymnen zu sprechen, fällt am Ende nur deswegen etwas schwerer, weil SILVERN nicht zwingend einprägsames Material erstellt hat, sondern im Kern eher den Ursprung des Black Metals zitiert. Dennoch haben alle Stücke etwas Anmutiges, Episches, einfach Erhabenes, das gewaltig nachhallt und die Begeisterung noch einmal weiter in die Höhe schraubt. Nicht nur unter den gegebenen Umständen ist "Stardust Sermons" daher eine echte Meisterleistung, auch der musikalische Output ist absolut hervorragend und sicherlich ein Mutmacher in ganz schweren Zeiten!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes