SILVERTHORNE - Tear The Sky Wide Open (EP)
Mehr über Silverthorne
- Genre:
- Hard / Classic / Blues Rock / Grunge
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Golden Robot Records
- Release:
- 21.02.2020
- Tear The Sky Wide Open
- Roll Me Back Again
- Black River Rising
- Movin’
- Haunted By The Dawn
Gelungener Einstand der UK/US-Kooperation
Dieses Unternehmen entstand offenbar relativ spontan und wurde von dem aus dem UK stammenden Sänger Pete Shoulder und dem in der Szene hinlänglich bekannten Drummer Brian Tichy gegründet. Die beiden kannten sich zu diesem Zeitpunkt zwar nur flüchtig, beschlossen aber dennoch gemeinsam zu jammen und gegebenenfalls zusammen Songs zu schreiben.
Das sollte auch nicht lange auf sich warten lassen, denn die beiden lagen von Anfang auf einer Wellenlänge und hatten zudem das Glück, dass mit Daniel Spree rasch ein Bassist gefunden werden konnte. So also kam es, dass SILVERTHORNE binnen kurzer Zeit aus der Taufe gehoben und die ersten Songs komponiert wurden. Fünf davon hat man nun als EP mit dem Titel "Tear The Sky Wide Open" veröffentlicht und in ein wunderbares Cover gesteckt.
Die Tracks sind allesamt irgendwo im Grenzbereich von Blues, Hard Rock und Grunge zu verorten. Eine gemeinsame Vorliebe für klassische Rock-Bands wie LED ZEPPELIN, FREE und CREAM wird das Trio wohl ebenso wenig abstreiten, wie den direkten Einfluss von späteren Helden wie SOUNDGARDEN oder QUEENS OF THE STONE AGE.
Wie viel Zeit dafür SILVERTHORNE im Studio verbracht hat, weiß man zwar nicht, die Tracks klingen aber allesamt so, als hätte man eine Band-Probe mitgeschnitten. Dadurch entwickeln die Nummer selbstverständlich eine überaus erdige, authentisch anmutende Note, das Schlagzeug allerdings klingt wohl gerade deshalb bisweilen doch sehr dumpf. Stilistisch scheint man sich zwar keinerlei Grenzen gesetzt zu haben, der Vortrag bleibt während der fünf Tracks aber in einem verhältnismäßig klar abgesteckten Bereich.
Während der eröffnende Titelsong einen Hauch "Wüste" mit sich bringt, geht es in 'Roll Me Back Again' ins Seattle der frühen 90er Jahre. Nicht zuletzt die stimmliche Ähnlichkeit von Pete zu Chris Cornell lässt dabei an SOUNDGARDEN denken. Mit 'Black River Rising' wird es dann bluesig. Das Grundriff und der strukturelle Aufbau lassen zu Beginn ein wenig an 'Catch The Rainbow' denken, im weiteren Verlauf ist es aber nicht RAINBOW, sondern viel mehr das Frühwerk von THUNDER, gepaart mit der herzerwärmenden Melancholie von TEMPLE OF THE DOG, das dem Hörer in den Sinn kommt.
'Movin‘ On' hat dann etwas vom aktuellen Werk der STONE TEMPLE PILOTS. Durchaus denkbar, dass Brian Tichy diesen Track mitgebracht hat, schließlich war er ja an sich mit den DeLeo-Brüdern dabei ein neues Projekt zu starten, das den Geist der STONE TEMPLE PILOTS am Leben halten würde. Dieses wurde zwar durch die Aufnahme von Jeff Gutt ins Line-Up hinfällig, aber der dafür eigentlich vorgesehene Pete Shoulder traf ja wie erwähnt Brian Tichy.
Der Rest ist wie man so schön sagt Geschichte. Das Kapitel "Debüt" endet schließlich mit dem schwer ZEPPELIN-infiltrierten 'Haunted By The Dawn' und lässt auf weitere Taten hoffen. Gelungener Einstand!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer