SINAI BEACH - Immersed
Mehr über Sinai Beach
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Victory / Soulfood
- Release:
- 19.04.2005
- Apocalypse
- Obedience Through Desecration
- The God I Would Be
- Necessary Bloodshed
- To The Church
- Return To Dust
- His Chosen Fate
- The Stagnate
- Distressor
- The Serpent´s Letter
- Hell Blaze
- Ignoring The Conditional Response
DANZIG goes Metalcore. Wieso? Nun, das liegt vor allem an Sänger Courtney Alderson, der in seinen melodischen Momenten an den "Schinkengott" erinnert. Natürlich hat er auch das metalcoretypische "Abkotzen" drauf, doch gerade die melodischen Parts beamen die Jungs gleich mehrere Stufen höher als die Trendreiter, die jeden Sonntag abend Viva Plus mit unnötigen Clips zumüllen. Zuweilen kommt mir DRY KILL LOGIC über die Lippen, doch ganz so melodisch sind SINAI BEACH nicht. Dafür sind sie zu sehr im Hardcore verwurzelt.
Melodische Parts gibt es aber trotzdem zuhauf, wie z. B. bei 'The God I Would Be', wo ein kurzer melodischer Zwischenpart eingestreut wird, den ich normalerweise auf PESTILENCEs "Testimony Of Ancients"-Album vermuten würde. Auf der anderen Seite ist das Sample zu Beginn von 'To The Church' in bester IN FLAMES-Tradition gehalten und erinnert an den Überhit 'The Quiet Place' vom letzten Output "Soundtrack To Your Escape". "Leider" geht´s danach in den typischen Metalcore über, aber das trübt nicht das erneute Aufblitzen des Genies. Gerade in dem Lied klingt Courtney so dermaßen nach DANZIG, dass man denken könnte, unser Metalrumpelstilzchen hätte hier ein Nebenprojekt am Start, um an der abebbenden Metalcorewelle noch ein paar Dollars zu verdienen. Zwar ist ein kurzer Zwischenpart in 'Return To Dust' schamlos aus KREATORs 'Enemy Of God' geklaut, doch es passt gut hinein und bietet ein wenig Abwechslung. Ansonsten gilt die Devise, frei nach den ÄRZTEN: "Immer mitten in die Fresse rein". Während die Jungs bei 'Hell Blaze' versuchen, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, weiß 'Distressor' mit verzerrtem Gesang zu gefallen, der zuweilen an MINISTRYs 'Jesus Built My Hotrod' erinnert. Überhaupt Courtneys Gesang: Von Flüstern über schon fast deathmetallisches Gegrunze bis hin zu den melodischen DANZIG-Parts hat der Junge einfach alles drauf. Auf dem letzen Stück 'Ignoring The Conditional Response' lärmen die Jungs wie DRY KILL LOGIC in ihren besten Momenten. Allein an diesen paar Beispielen kann man sehen, wie abwechslungsreich die Truppe ans Werk geht und aus dem Metalcore das Beste herausholt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mit der Scheibe haben die Kalifornier den idealen Soundtrack für Moshattacken im heißen Sand geschaffen, quasi die "BEACH BOYS des Metalcore". Wer also im Urlaub die Strandliege einem Belastungstest unterziehen will, kann sich die Scheibe bedenkenlos zulegen. Oder um es anders auszudrücken: Wer auf eine noch mehr im Hardcore verwurzelte Version von DRY KILL LOGIC steht, kommt um diese Scheibe nicht herum.
Anspieltipps: To The Church, Return To Dust, Hell Blaze
- Redakteur:
- Tolga Karabagli