SINESTESIA - The Day After Flower
Mehr über Sinestesia
- Genre:
- Progressive Melodic Rock/Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Immaginifica (Aereostella)
- Release:
- 04.12.2009
- Hero
- Feast
- The Birth, The Death, Trance By The River
- Burning Times (Never Forget)
- Violet
- C.W.A Prelude (Instrumental)
- Cold War Apocalypse
- Twilight
- Memento
Duftig-leichter Melodic-Rock ohne Anspruch.
Sie kommen aus Italien. Sie machen melodischen Rock/Metal. Ihr Bandname endet auf -ia. Wenn man noch das Cover, die recht beliebigen Lyrics und die Tracklist hinzuzieht, stellt man ohne Optimismus fest: Viel tun SINESTESIA nicht zur Entwaffnung der Klischees von Kitsch und Pathos, die sich um diese Kombination aus gewähltem Genre und Heimatland ranken. Dabei bemüht sich das Quintett aus Italien stellenweise durchaus um eine individuelle Note; richtig von der festgelegten Schiene abzuweichen, trauen sie sich nicht.
Der mittlerweile zweite Silberling von SINESTESIA ist in einem durchaus angenehmen, weil nicht anstrengenden Stil gehalten, der wie eine Light-Mischung aus RHAPSODY OF FIRE, BLIND GUARDIAN und KAMELOT klingt. Nichts, was den Hörer vor Ehrfurcht erstarren lässt oder woran man sich lange erinnern wird, aber ganz nett zum Zwischendurchhören – denn gute Laune macht die Scheibe zweifellos.
Auf "The Day After Flower" umtänzeln altbewährte Musikelemente einander und ergeben manchmal interessante Kompositionen, während der Gesang von Ricky De Vito kraftvoll und dramatisch tönt: Mal power-metalig hell und fast opernhaft, mal leise, tief und einschmeichelnd. Stellenweise zwar etwas zu anbiedernd, zu bemüht episch – aber das zählt ja mit zu den Trademarks des Genres und passt zu den zuckersüßen Melodien. Eventuelle kompositorische Lücken in den Songs füllt man mit elektronischen Spielereien und verkauft das Gesamtpaket als "progressiv". Man könnte es aber auch "halbherzig" nennen.
Es lassen sich, gerade in den ersten vier Songs, durchaus Highlights entdecken, insgesamt klingt das Konzept aber viel zu bekannt und es kommt zu wenig Eigenes oder auch nur Kreatives, um auf Dauer fesseln zu können – gerade in Anbetracht stärkerer Konkurrenz in in diesem Genre. Die Dringlichkeit lässt gegen Ende des Albums sehr stark nach, das Konzept verwässert immer mehr. Für Liebhaber von ein bisschen Kitsch könnte "The Day After Flower" trotzdem ein Leckerbissen sein – für den Rest der Hörerschaft aber eine kaum sättigende Scheibe Pizza.
Anspieltipps: 'Hero', 'The Birth, The Death, Trance By The River', 'Burning Times'
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein