SINISTRAL KING - Serpent Uncoiling
Mehr über Sinistral King
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vendetta (Broken Silence)
- Release:
- 24.04.2020
- Serpent Uncoiling
- Nahemoth
- Isheth Zenunim
- Fields Of Necromance
- Where Nothingness Precedes Cosmos
Was für eine Überraschung!
Wenn bei der Flut an Promos ein Album gleich zu Beginn mehrmals hintereinander läuft, hat man entweder versehentlich den Repeat-Modus aktiviert oder eine wirklich starke Platte erwischt. "Serpent Uncoiling", das erste Album des SINISTRAL KING, ist so ein starkes Album! Die Band besteht aus Mitgliedern der Szene-Größen UNLIGHT, TRIUMPH OF DEATH und VREDEHAMMER. Dass die Männer wissen, was sie tun, ist nicht nur dem Promotext zu entnehmen, sondern auch den fünf bockstarken Songs. Mit Ausnahme von 'Isheth Zenuim' sind die Tracks alle länger als acht Minuten, dabei aber so kurzweilig komponiert, dass es nicht negativ ins Gewicht fällt. Von Anfang bis Ende überzeugt insbesondere das Songwriting - Atmosphäre, Geballer und handfeste Hooks geben sich die Klinke in die Hand.
Der Ansatz ist recht melodisch, aber nie klebrig süß. Dafür sind natürlich die klugen Arrangements verantwortlich, die die bombastischen bzw. sinfonischen Elemente nicht in den Vordergrund rücken. Im zweiten Titel 'Nahemoth' kann man das gut hören - hier erinnert nicht nur das Tremolo-Riffing an DIMMU BORGIRs Galder zu "Puritanic ..."-Zeiten, wenngleich der SINISTRAL KING hier deutlich geerdeter rüberkommt. Oder einfach nur abgrundtief böse, wie es bei 'Ishetz Zenunim' der Fall ist. Mit reichlich dickem Akkord-Teppich wird die sich aufladende Spannung hier ausladend zelebriert, ehe sie im Chorgesang aufgelöst wird. Auch dadurch, dass die Songs ineinander übergehen, stellt sich schnell ein packender Fluss des gesamten Albums ein. So knüpft 'Fields Of Necromance' nahtlos an den vorherigen Titel an und nutzt die atmosphärische Vorlage, an der man als Hörer immer noch klebt.
Für ein Black-Metal-Album, das keineswegs poppig klingt, ist "Serpenct Uncoiling" verdammt eingängig geworden. Mit den sorgfältig austarierten Arrangements lohnt sich dennoch eine intensive Auseinandersetzung, weil es so viel zu entdecken gilt. SINISTRAL KING zeigt hier sehr deutlich, dass Black Metal eine überaus vielseitige Baustelle ist, auch wenn man kein Genre-Neuling mehr ist. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Tonträger folgen und wir eines Tages vielleicht auch in den Genuss einer Live-Darbietung kommen. "Serpent Uncoiling" kann beinahe jeder Black-Metal-Hörer antesten, insofern er nicht ausschließlich auf Höhlenmenschen-Sound steht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher