SINMARA - Hvísl Stjarnanna
Mehr über Sinmara
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ván Records
- Release:
- 08.03.2019
- Apparitions
- Mephitic Haze
- The Arteries Of Withered Earth
- Crimson Stars
- Úr Kaleik Martraða
- Hvísl Stjarnanna
Brutal, radikal, finster - die besten Zutaten für ein Black-Metal-Album!
Island ist seit längerer Zeit das Land der echten Black-Metal-Schätze, obschon man die wirklichen Leckerbissen tatsächlich nur häppchenweise angeboten bekommt. Bei SINMARA will man sich von den damit verknüpften Erwartungen jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen und orientiert sich zum größten Teil an der etwas zeitgemäßeren Spielweise aus dem skandinavischen Raum, übernimmt dabei aber vor allem den extrem bösartigen Part, den das Genre besonders in der aktuellen norwegischen Generation bevorzugt. "Hvísl Stjarnanna", der aktuelle Silberling, klingt entsprechend finster und in vielen Passagen auch radikal, verzichtet aber dennoch nicht auf Keyboard-Backings und extreme Wendungen, wie man sie von BEHEMOTH und auch anderen Konsorten aus dem osteuropäischem Raum regelmäßig serviert bekommt - und das wohlgemerkt gekonnt und äußerst professionell!
Von der ersten Sekunde an entwickelt sich die neue Scheibe zu einem intensiven Hörerlebnis, bei dem die Erfahrungen aus 30 Jahren Black Metal mit den technischen Möglichkeiten aus dem Hier und Jetzt verknüpft werden. Der nihilistische Charakter der Songs schwebt über dem Ganzen, seine bedrohliche Attitüde, die klaustrophobische Atmosphäre und die vergleichsweise sehr brutale Vorgehensweise sind weitere Qualitätsmerkmale, und wenn dann auch mal Platz für eine dissonante Harmonie (der Gegensatz klingt sicherlich fragwürdig, ist aber irgendwie die passende Beschreibung) ist, nutzt SINMARA die Gelegenheit auch direkt und zelebriert die brachiale schwarze Klangkunst auf einem Level, den man exakt so aus dem Heimatland der Musiker gewohnt ist:
Was allerdings offen bleibt, ist der Raum für ein bisschen mehr Originalität, denn im Großen und Ganzen sind die Signaturen von "Hvísl Stjarnanna" noch ein bisschen schwammig. Dies kann SINMARA zwar mit der nötigen Leidenschaft locker ausgleichen, allerdings bleibt zumindest hier noch ein wenig Luft nach oben. Dies ist aber der einzige, eigentlich fast schon zu vernachlässigende Störfaktor.
Ansonsten haben die Isländer nämlich eine wirklich starke Platte aufgezeichnet, die der Band den Weg in die internationale Spitze ebnen könnte. Nach immerhin fünf Releases ist es allerdings auch an der Zeit, endlich mal vorwärts zu kommen. Genau jetzt ist es SINMARA aber mehr denn je zuzutrauen!
Anspieltipps: Apparitions, Hvísl Stjarnanna
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes