SINN-INC - Kill Your Idols
Mehr über Sinn-Inc
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.01.2024
- Kill Your Idols
- Past Attraction
- Bloody Heaven
- Earthy Pain
- Cannibal Love
- No Heaven Beyond
- Burn The Cross Of Lies
- X
Neuaufnahmen einiger vergessener Perlen.
Ob dieser Release lediglich eine einmalige Angelegenheit bleibt, oder ob "Kill Your Idols" auch einen wiederbelebenden Effekt hat, ist bis dato noch nicht gesichert. Allerdings sind die acht Songs, die SINN-INC hier zusammengetragen hat, definitiv ein ausreichendes Argument, die einst als SINN tätige Kapelle zu reformieren. Denn in der Schnittmenge aus Hardcore und rabiatem Thrash Metal hat die momentan nur als Studioprojekt aktive Formation sicherlich noch einiges zu sagen.
Das neue Werk ist dann auch nicht ganz so neu, denn Mastermind Mahtai haben zuletzt einige nostalgische Gefühle übermannt, die ihn dazu getrieben haben, einige Songs vom ersten Demo (1999) und der Debüt-EP (2003) erneut ins Visier zu nehmen und ihnen eine Frischzellenkur zu verpassen. Alle acht Songs, die auf "Kill Your Idols" abgebildet sind, sind folglich Neuaufnahmen mit Musikern aus der ganzen Welt, die sich berufen fühlten, den französischen Künstler bei seinem Ansinnen zu unterstützen. Und diese Kollaboration trägt definitiv Früchte!
Irgendwo zwichen punkigem Thrash und modernen Stakkatos im Stile von GRIP INC. ballert das Material teilweise richtig derb, ohne dabei die Experimentierfreude von SINN-INC in irgendeiner Form einzuschränken. Die Vocals kommen hierbei zwar nicht ganz an dieses einzigartige Feeling heran, das Gus Chambers seinerzeit in seine Darbietung packte, die Durchschlagskraft bleibt aber mächtig und passt perfekt zum martialischen Gitarrensound, den SINN-INC hier aufbietet.
Der größte Trumpf dieser Neuaufnahmen besteht aber ganz klar in der Unberechenbarkeit der acht Kompositionen. Die Basis bleibt zwar ein dezent Hardcore-lastiges Midtempo-Thrash-Gebilde, aber von diesem Ursprung weicht die Band immer wieder ab, protzt mit dreckigen Uptempo-Abfahrten, nähert sich hin und wieder auch Industrial-Fragmenten und setzt tonnenschwere Grooves ein, um die Hörerschaft wieder einzufangen, sobald es zu experimentell wird. Das Ergebnis ist stark und schreit geradezu nach einer Reunion, die Mahtai hoffentlich bald ankurbeln wird. Denn ohne jeden Zweifel steckt in SINN-INC immer noch eine Menge Potenzial und damit auch genügend Ansporn, auf gleichem Level wieder anzugreifen. Dies wäre auf alle Fälle begüßenswert!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes