SINS OF SHADOWS - Imperium
Mehr über Sins Of Shadows
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.01.2023
- Ordinary Men
- Tears Of Shadows
- In Silence
- Rise
- This Is War
- Imperium
- Be
- My Empire
- The Sands Of Time
Schön bunt.
Dann wollen wir mal sehen, was uns die Katze heute vor die Tür gelegt hat. Oh, das Artwork sieht aber sehr vielversprechend aus! Wird ausprobiert. Tja, so schnell kann man meine Aufmerksamkeit erregen. Gut so, denn die französische Band SINS OF SHADOWS arbeitet ohne Label im Hintergrund und hat trotzdem schon zwei EPs und nach dem Debüt "The Master's Way" vor drei Jahren nun ein zweites Album im Köcher. "Imperium" heißt das gute Stück, das diese Band aus Reims das erste Mal auf meinen Teller zaubert.
Und das hübsche Cover hat mich nicht in die Irre geführt. Denn die Musik ist genauso abwechslungsreich bunt, ansprechend und ausdrucksstark wie die bildgebende Umsetzung. Im Vordergrund steht dabei melodischer Metal europäischer Prägung, der vor traditionelleren IRON MAIDEN-Einflüssen genauso wenig Halt macht wie vor progressiveren Tönen von SYMPHONY X oder EVERGREY. So folgt direkt auf den mitreißenden eingängigen Volltreffer 'Tears Of Shadows' mit 'In Silence' ein achtminütiger melancholischer Dusterprogbatzen. Anschließend tritt SINS OF SHADOWS mit 'Rise' dermaßen aufs Gaspedal, das mir fast die Mütze abfliegt. Besonders herausragend ist dann etwas später das intensive und epische Doppel aus dem Titelsong und dem folgenden 'Be'. Langeweile kommt also bei den neun Songs während der 54-minütigen Spielzeit nicht auf.
Neben dem abwechslungsreichen Songwriting liegt ein weiterer Grund dafür in der Sangesfrage begraben. Nach dem Ausstieg von Sängerin Elena Penalver fand sich bisher keine neue Person, die den Posten bekleiden könnte. Statt aber darauf zu warten, heuerten die Franzosen den Italiener Eric Castiglia, die Kroatin Vedrolina und Landsmann Nicolas Cuvilly an, um die Gesangsparts beizusteuern. Und die tun alle ihren Job verdammt gut, wobei die allergrößte Hauptlast schon auf Castiglias Schultern liegt, der "Imperium" folgerichtig auch seinen Stempel aufdrückt.
Die hausgemachte Produktion ist erfrischend klar und druckvoll, was zuvorderst dem wuchtigen Schlagzeugspiel von Rodolphe Plachesi viel Wirkungsraum gibt. Ich bin ja niemand, dem die Drums für gewöhnlich besonders auffallen, aber hier komme selbst ich nicht umhin, dem guten Mann für sein kreatives Spiel und die variablen Fills eine fantastische Leistung zu bescheinigen.
"Imperium" ist ein sehr starkes Album, dem man etwas Zeit geben muss, um sich voll zu entfalten. Dafür finden sich bei jedem neuen Durchgang neue Passagen, die sich in den Ohren festhaften oder Spannung erzeugen. Die Band verkauft dieses und das vorige Album für schmales Geld bei bandcamp. Soutenez la clandestinité! Oder so.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring