SIRENIA - The 13th Floor
Mehr über Sirenia
- Genre:
- Symphonic Melodic Metal
- Label:
- Nuclear Blast / Warner Music
- Release:
- 23.01.2009
- The Path To Decay
- Lost In Life
- The Mind Maelstrom
- The Seventh Summer
- Beyond Life's Scenery
- The Lucid Door
- Led Astray
- Winterborn 77
- Sirens Of The Seven Seas
Neue Sängerin, aber ansonsten bleibt im Hause der Norweger alles beim Alten - mit allen Vor- und Nachteilen.
Die Plattenfirma aus Donzdorf rührt derzeit eine mächtig große Werbetrommel, um das mittlerweile vierte Werk "The 13th Floor" der Norweger SIRENIA an die Startrampe zu bringen. Wahrscheinlich setzt man jetzt noch einmal alles auf eine Karte, um doch noch ein Stückchen des momentanen Trendkuchens abzubekommen. Dazu kann man ihnen nur alles Gute wünschen, denn rein musikalisch hat sich das Quartett nicht wirklich von der Stelle bewegt und präsentiert uns ihren bekannt seichten, recht poppigen Symphonic-Melodic-Metal. Ob diese "Stagnation" nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Da ist es natürlich auch nicht gerade von Vorteil, dass die Band ihre ehemalige Frontfrau Monica Pederson ersetzen musste. Den Vergleich zur Vorgängerin braucht die neue Frontelfe Ailyn aber wahrlich nicht zu scheuen, bringt sie doch mehr oder weniger die gleichen gesanglichen Eigenschaften mit. Und doch berührt mich ihr Gesang nur selten, besitzt er insgesamt wenig Dynamik und Tiefe. Es klingt alles wunderschön, tut aber letztendlich keinem richtig weh. Um ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen, ist das zu wenig. Versteht mich nicht falsch: Wer auf diesen klaren und meist recht emotionslosen Ausdruck von Gesang steht, dürfte auch mit der spanischen Dame kein Problem haben. Für die vorderen Gänsehautplatzierungen reicht es aber in dieser Hinsicht (noch) nicht.
Musikalisch spulen SIRENIA ebenfalls ihr gewohntes Programm ab, das aus klassischem Melodic Metal besteht, der von sehr guten Orchesterarrangements und choralen Gesängen getragen und aufgebläht wird. Die Norweger verzichten dafür größtenteils auf eigenständige Riffs und überraschende Wendungen. Daher wirkt alles arg vorhersehbar, glatt gebügelt und besitzt wenig Ecken und Kanten, an denen man sich reiben kann. Den ruhigen Strophen mit meist schmachtenden Gesängen folgen nette Refrains, die aber keine größere Langzeitwirkung entwickeln wollen. In den Mittelteilen darf dann auch Bandkopf und Gitarrist Morten Veland (ehemals TRISTANIA) seine tiefen Growls beisteuern, nur um anschließend von reinen Refrainmelodiesoli abgelöst zu werden. Daher möchte ich auch nicht unbedingt auf einzelne Songs eingehen, denn kennst du einen, kennst du alle. Das kann man nun positiv wie negativ auslegen, sollte man sogar. SIRENIA verstehen ihr Handwerk, kennen jeden Winkel ihres Genres perfekt und schwimmen in der breiten Masse sicherlich im vorderen Drittel mit. Es ist mir jedoch leider nicht prägnant, eigenständig und catchy genug, um zu den Profis mit den roten Badekappen aufschließen zu können.
Das mag vielleicht auch an der schwachen Produktion liegen, die zwar pompös, dafür aber ohne notwendigen Druck aus den Boxen kommt. Waren beim Vorgänger die Gitarren noch etwas weiter im Vordergrund, verschwinden sie diesmal fast. Für mich hätte alles ruhig ein bisschen organischer und lebendiger sein dürfen. Somit rauscht "The 13th Floor" nett, aber völlig unspektakulär an mir vorbei. Fans der Band können bedenkenlos zugreifen, denn in dieser Wundertüte bleibt alles beim Alten und Überraschungen (leider) aus.
Anspieltipps: The Lucid Door, The Path Of Decay, The Seventh Summer
- Redakteur:
- Chris Staubach