SIRENS OF TITAN, THE - Apocalypse Sessions
Mehr über Sirens Of Titan, The
- Genre:
- Singer/Songwriter / Indie
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Smile Records / Believe Digital
- Release:
- 07.04.2017
- Ride The Storm
- Black Dog Commercial
- The Devils
- Sweet Surrender
- All That You Did
- Jupiter's Son
- Predicting A Fall
- Burn It Down
- The Blood Of Others
- Jojo & The Lions
- Calling All Wolves
Dämliches Cover, feine Songs
Man muss sich schon ernsthaft fragen, welchen Hintergrund das plakative, ziemlich dämliche Artwork des neuen Albums der SIRENS OF TITAN haben soll bzw. wen die Band erreichen möchte, indem sie ein junges Mädchen mit einer Schnellfeuerwaffe auf dem Cover posieren lässt. Dies ist noch umso dämlicher, wenn man bedenkt, dass der Singer/Songwriter-Stoff, den John Paul Pryor und seine Gefährten auf "Apocalypse Sessions" verewigt haben, grundsätzlich eher introvertierter Natur ist und sich nicht hinter einer solchen Form von Provokation verstecken muss.
Betrachtet man nämlich den musikalischen Output der Band, entdeckt man eine melancholische, meist ruhige Retro-Platte, die merklich von Neil Young, zwischenzeitlich abr auch von Bob Dylan beeinflusst zu sein scheint und wegen ihrer teils sehr lässigen Machart durchaus zu gefallen weiß. Wenn die Band ihr Material hin und wieder an THE DOORS koppelt, ist sofort ein Feeling da, das den poetischen Background des Masterminds vollends ablichtet. Und auch die souligen Exkurse, beispielsweise in 'Burn It Down' zeugen von Leidenschaft und Intensität beim Songwriting sowie in der Performance. Pryor selbst nennt dies die TITAN-Melancholie, und man will einstimmen, wenn er ebenso cool wie zurückhaltend in Kompositionen wie 'Swet Surrender' und der ersten Single 'Jupiter's Son' einsteigt. Selbst eine Spur PINK FLOYD-Psychedelica ist hier spürbar, welche die Songs ungleich sympathischer gestaltet und noch eindringlicher nach Antworten auf die Fragen zum verkorksten Artwork lechzt.
Insofern sollte man sich zunächst nicht hiervon abschrecken lassen, es aber auch nicht unkritisch sehen. Selten war der Kontrast zwischen grafischer Gestaltung und finalem Output größer und weniger gut nachvollziehbar. Dennoch: Die Musik passt, und auch wenn das nicht alles ist, was am Ende zählt, bekommt THE SIRENS OF TITAN eine Empfehlung!
Anspieltipps: Ride The Storm, Jupiter's Son, The Blood Of Others
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes