SIROCCO - Lambay
Mehr über Sirocco
- Genre:
- Celtic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.08.2012
- Azure
- Lambay
- Fallow Unearth
- Maelsuthain
- Tempest
- An Cheann Ri
- The Towers
- Kingdom of Oriel
Auch wenn man andere Vorstellungen hat
Keltischer Heavy-Metal aus dem hohen Norden Europas. Es wird also stürmisch, überaus hymnisch und wütend. Die Gitarrenläufe bieten sich hitzige Duelle, die Vocals siedeln sich zwischen tiefen Growls und hohen Screams an und die Doublebass wildert unermüdlich drauf los, nicht wahr? Nun, hier verspreche ich euch eindeutig zu viel, denn auch ich habe mir von "Lambay", dem nunmehr dritten Album der Iren von SIROCCO, etwas anderes vorgestellt.
Das soll nicht heißen, dass die 37 gespielten Minuten des Quartetts aus Waterford keine Highlight enthält, sondern lediglich, dass hier äußerst melodisch, atmosphärisch und mit kräftigem Folk-Einschlag musiziert wird.
So brilliert der Nachfolger des 2007er Werkes "The March Through Crimson Frost" neben dem tollen Artwork, mit einem dezenten Hardrock-Einschlag, leicht progressiven Klängen und dem bereits angesprochenen Folk-Einschlag. Abwechslung wird hier groß geschrieben. Allerlei Einflüsse also, die sich auf den acht Stücken von "Lambay" tümmeln, etwaige Lückenfüller, welche die Aura und die Entwicklung des Drittwerkes behindern können, sucht man hier vergeblich. Über allem thront die tolle und kraftvolle Stimme des Bassisten Ciaran O' Cearuill, die passend melodisch zu den einzelnen Werken erklingt. Das langsam schleppende Titelstück, der etwas zügigere Doppelschlag 'An Cheann Rí'/'The Towers', sowie das instrumentale Zwischenspiel 'Tempest' sorgen für Wohlbefinden, hier haben sich schöne Stücke in das Unterfangen geschmuggelt. Die Weiteren könnten durchaus etwas zügiger und mutiger sein. Die Tatsache, dass im Beipackzettel von dezenten Thrash-Metal-Anleihen gesprochen wird, kann ich im Nachhinein jedoch nicht nachvollziehen.
Sei’s drum, für Atmosphäriker und Folker ist "Lambay" sicherlich eine feine Kost. Hier tümmeln sich vier junge Iren an den Instrumenten, die einerseits ihr Handwerk voll und ganz verstehen, andererseits aber derart variabel und spielfreudig präsentieren, dass es auf kurz oder lang einfach nicht langweilig werden kann. So schafft es, neben PRIMORDIAL, WAYLANDER und DARKEST ERA, nun eine weitere Metal-Band aus Irland, sich auf meiner Landkarte zu verewigen, auch wenn ich mir anfänglich etwas anderes von SIROCCO erhofft habe. Enttäuscht bin ich bisweilen dennoch nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp