SISTERKINGKONG - She Sees Wolves
Mehr über Sisterkingkong
- Genre:
- Alternative Rock / Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- VierSieben Records / Finest Noise
- Release:
- 20.04.2012
- Nighttime
- The Port That We Like
- Miss Brown
- Hardihood
- The Glory is Lost
- For The Family
- Down The Drain
- Coast
- Sightseeing In New York
- The Best Is Yet To Come
- Beast Burn Please Burn
- Henk
- Marie
Musikalische Schwerelosigkeit
Das Gefühl der ultimativen Schwerelosigkeit ist wohl eine der Emotionen, die das neue Album der Dortmunder Indie-Rocker von SISTERKINGKONG maßgeblich begleiten. Jenseits stilistischer Konventionen zaubert die Band auf "She Sees Wolves" einen melancholischen Klangteppich, der sich irgendwo zwischen butterweichen Folk-Nuancen, pathetischen Melodien, post-rockigem Anspruch und verzückter Singer/Songwriter-Romantik einpendelt - und über dieser Mixtur schwebt die pure Harmonie.
"She Sees Wolves" ist ein Album, das grundsätzlich zu allen Zwecken eingesetzt werden kann, selbst zur besinnlichen Hintergrundbeschallung. Der entspannte Drive solcher Kompositionen wie 'The Port That We Like' und 'Coast' packt einen ähnlich intensiv wie die fast schon lethargischen Melodien in Nummern wie 'Hardihood' und 'Henk'. Gelegentlich erlaubt sich die Ruhrpott-Combo aber auch mal ein paar lebhaftere Arrangements, sei es nun im Tastenschwangeren 'Down The Drain' oder im waschechten Schrammelrocker 'The Best is Yet To Come'. Doch eines geht der Band dabei nie verloren: Das Gefühl für süßliche Harmonien und die eben bereits formulierte Schwerelosigkeit, mit denen SISTERKINGKONG beharrlich durch die Genres schweben.
"She Sees Wolves" ist schließlich ein Album ohne Vergleichsmöglichkeiten. Die Mischung ist zu bunt, und dennoch sofort als Charakteristikum identifizierbar. Erstaunlich ist zuletzt, wie homogen die Elemente verschmelzen, und dass es trotz fehlender Berührungsängste in keiner Sekunde zu einer Überfrachtung des Bandsounds kommt. Die stille, beruhigende Atmosphäre, der intensive Gesang, die wunderschönen Gitarrenmelodien - all das findet in einem minimalistischen Setting Platz und Raum und verfehlt seine Wirkung dabei mit keinem einzelnen der vielen Fragmente. "She Sees Wolves" ist zwar vorrangig ein Album für den stillen Moment, für die introvertierte Seelenbeschauung. Doch ebenso eignet es sich wunderbar dazu, wieder auf den Boden zu kommen und sich auf das zu besinnen, was man hat. Und das ist in diesem Fall einfach nur gute, sehr gefühlvoll inszenierte Musik mit enormer Langzeitwirkung!
Anspieltipps: The Port That We Like, The Glory Is Lost, Marie
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes