SIX FEET UNDER - Undead
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Six Feet Under
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 18.05.2012
- Frozen At The Moment Of Death
- Formaldehyde
- 18 Days
- Molest Dead
- Blood On My Hands
- Missing Victims
- Reckless
- Near Death Experience
- Delayed Combustion Device
- The Scar
- Vampire Apocalypse
- The Dephts Of Depravity
<p class="MsoNormal">Dawn Of The Grooving Undead</p>
Die Toten leben wieder, zumindest wenn man dem Titel des neuen SIX FEET UNDER-Werks Glauben schenken mag. So trat man in der Vergangenheit doch recht zwiespältig dem Veröffentlichungs-Boom der Veteranen entgegen: Die einen machten einen großen Bogen um Barnes’ Rumpeltruppe und werden auch beim aktuellen Schaffenswerk "Undead" keinen Deut von ihrer Meinung abweichen, die anderen erfreuen sich an Live-Monumenten, Cover – und Studioscheiben und allerlei Extras, frönen und verehren die Florida-Deather auch im 20. Bandjahr wie Heilige.
Welche Alben im hiesigen Bandkatalog nun welchen Status innehaben, möchte ich hier nicht bewerten, darum sollen sich absolute Kenner der Band streiten. Fest steht allerdings, dass "Undead" abermals einen Schritt in die richtige Richtung macht und den etwaigen Aussetzer von "Death Rituals" einigermaßen repariert, was auch sicherlich am frischen Blut im Bandkarussell liegt. Butler, Gall, DeVries raus, Arnold, Talley und Hughell rein, in den vergangenen Monaten passierte also recht viel im SIX FEET UNDER-Camp. An dem druckvollen Auftreten, der tonnenschweren Härte und der erbarmungslosen Unerbittlichkeit, die das Flaggschiff seit Jahren verkörpert, hat man keine Einbußen zu verkraften. Im Gegenteil, die überarbeitete, frisch wirkende Produktion macht den Death-Metal-Braten zusätzlich schmackhaft und lässt vergangene Ausfälle dieser Hinsicht verkraften.
Und auch an den Songs per se gibt es wenig zu meckern, sodass der geneigte Fan auch im x-ten Anlauf voll auf seine derben, tödlichen Kosten kommt: Brutale, schleppende Midtempo-Brecher ('18 Days', 'Near Death Experience'), etwas an Fahrt aufnehmende Nackenkiller ('Formaldehyde', 'Frozen At The Moment Of Death') und Panzer, die alles in Grund und Boden stampfen ('Missing Victims', 'The Scar'). Die Riffs sitzen, Barnes grunzt sich die Seele und Galle aus dem Leib, alles läuft nach bekanntem Erfolgsrezept, nur, wahrscheinlich aufgrund der saftigen Produktion oder der umgekrempelten Hintermannschaft, etwas spritziger, vitaler.
Das große Manko, welches aber nicht erst auf "Undead" zum Vorschein kommt, ist, trotzdem die fehlende Abwechslung. Zu viele Songs sind vorhersehbar, das Prozedere, mag es auch noch so gewaltig und unbarmherzig sein, wird steril, zu unagil, zu durchschaubar. Die Stücke sind gut, keine Frage, aber einige Überraschungsmomente oder Aha-Erlebnisse mehr, kann man schon erwarten, obwohl SIX FEET UNDER mit all ihrer jahrelangen Erfahrung noch nie die großen Repräsentanten dieser Merkmale waren und wahrscheinlich auch nie werden. "Undead" entspricht jedoch einer frohlockenden Steigerung zum Vorgänger-Material, wird also auch die Altfans wieder zum Moshen, Bangen und Grölen animieren und Hunderte von Fäusten in diverse Magengegenden malträtieren. Die Untoten erwachen zu neuem Leben.
Anspieltipps: Frozen At The Moment Of Death, Formaldehyde, The Scar
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp