SIXTH INCUBATOR, THE - Inphonoir
Mehr über Sixth Incubator, The
- Genre:
- Psychedelic Death Metal
- Label:
- www.cudgel.de
- Introversion
- Calm Of Perversion
- Dominus Terminus
- We're Death Metal Power
- Heroin And Lusting Found
- Gods Of Fire
- Burning Deep Inside
- Skum
- Away
- Balladesk 1
- Cum Into Your Face
- Sphinx Of Skorragh
- Hymn Of Skorragh
- Down On Earth...
- Fight (Tribal Six-Remix)
- Burrrn
- Jesus-Grind
- Übergang
- Balladesk 2
- My Cold Embrace (by MY COLD EMBRACE)
- Bloodlust (by MY COLD EMBRACE)
Eigentlich könnten THE SIXTH INCUBATOR auch den Soundtrack für Terminator 3 schreiben. Oder für andere Filme, in denen es um hoffnungslose Endzeitvisionen von Pest und Verderben geht. Denn "Inphonoir" ist verstörend, düster und kalt. Eine Platte, die fordert, bewegt und sich in kein Musik-Klischee pressen lässt. Wer es dennoch versucht, landet in einem musikalisch fast unerforschten Niemandsland zwischen kalten Industrialattacken, psychedelischen Trance-Anleihen, wütendem Death Metal und wüsten Punk-Grindcore-Einlagen. Diese Mischung erzeugt eine eigentümlich finstere Stimmung, so könnte die Musik nach einem Atomkrieg klingen. Ähnliche Atmosphären haben frühe FEAR FACTORY, MINISTRY oder die Kult-Doomer von WINTER (Debüt: "Into Darkness") hinbekommen. Das THE SIXTH INCUBATOR-Duo Chris Mummelthey und Stefan Schunke tritt auf seinem Zweitwerk mit einer ähnlich bedingungslosen musikalischen Vision in die Fussstapfen der alten Sicko-Helden. Doch wie funktioniert ein musikalischer Bastard wie "Inphonoir"?
Die Drums klingen fast monoton, erinnern eher an EBM oder Bands wie PRODIGY. Dazu ist der Rhythmus in den meisten Songs maximal schleppendes Midtempo - außer bei den Old School-Prügelparts, die besonders den zweiten Teil von "Inphonoir" auflockern. Dezente Keyboardsamples erzeugen im Hintergrund pure Kälte - nukleare Alpträume steigen nach oben. Und: Würden nur Drums und die Tastenbude spielen, das Ergebnis würde wohl nach düsterem Techno klingen. Damit dies nicht so ist, gibt es tiefe Gitarren, gespielt von Allzweck-Musiker Stefan Schunke. Die Klampfen klingen herrlich rauh, aber nie planlos. Denn die Riffs und Melodien bleiben recht einfach, knallen trotzdem unglaublich effektiv. Und dann gibt es da noch Sänger Chris Mummelthey: egal ob clean oder mit derber Grunzkraft, wenn der Typ den Mund aufmacht, fließt akustisches Gold heraus. Die Produktion ist dabei ein weiterer Pluspunkt, auch wenn sie anfangs etwas dumpf wirkt - doch genau dieses Dumpfe passt wunderbar zur hässlich-bizarren Vision von "Inphonoir". Nach 60 Minuten ist die Reise in eine zerstörte Zukunft beendet, zurück bleibt der zitternde Finger auf der Suche nach dem "Repeat"-Knopf.
Dennoch eine Warnung: Wer bei THE SIXTH INCUBATOR auf schmerzfreie und leichte Weise Unterhaltung sucht, guckt definitiv an der falschen Stelle. Dafür hat das Duo Mummelthey/ Schunke zu viel experimentelle Kopf-Energie getankt. Der Rest bekommt mit "Inphonoir" jedoch das perfekte Album für die nächste Apokalypse. Ergo: Mit THE SIXTH INCUBATOR ist die Endzeit eine feine Sache.
Anspieltipps: We're Death Metal Power, Gods of Fire, Jesus-Grind
PS: Die letzten beiden Lieder der Platte sind von MY COLD EMBRACE aus Kassel. Anchecken lohnt sich auch hier, spielen die Jungs doch schnellen und hammergeilen Schweden Death-Metal mit amerikanischen Einflüssen oder wie sie sagen: "Death-Black-Thrash-Speed-Cock-Rotz-Fotzen-Metal-Core". http://www.mycoldembrace.de/
- Redakteur:
- Henri Kramer