SIXX A.M. - Prayers For The Blessed (Vol. 2)
Mehr über Sixx A.M.
- Genre:
- Modern Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eleven Seven Music
- Release:
- 18.11.2016
- Barbarians (Prayers For The Blessed)
- We Will Not Go Quietly
- Wolf At Your Door
- Maybe It's Time
- The Devil's Coming
- Catacombs
- That's Gonna Leave A Scar
- Without You
- Suffocate
- Riot In My Head
- Helicopters
Famose Hard-Rock-Scheibe, die nur knapp an der Messlate des genialen Vorgängers scheitert.
Da haben Nikki Sixx und seine Mitstreiter doch wirklich Wort gehalten und gerade einmal knapp sechs Monate nach dem famosen "Prayers For The Damned (Vol. 1)" den Nachfolger und zweiten Teil des Konzeptes "Prayers For The Blessed (Vol. 2)" auf die Welt losgelassen. In Zeiten wo sich Metal-Titanen wie METALLICA oder die Hard-Rocker GUNS'N'ROSES auch mal gerne acht Jahre oder mehr für eine neue Scheibe Zeit lassen, nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Doch Sixx, der inzwischen Ex-Gunner DJ Ashba und James Michael scheinen jetzt mit SIXX A.M. so richtig ernst zu machen, immerhin befindet sich das Trio seit Jahresbeginn praktisch durchgehend auf Tour und erspielt sich mit famosen Shows auch so langsam außerhalb der USA einen eigenen Namen in der Szene, ohne dabei im Marketing allzu sehr auf der berühmten Vergangenheit von Sixx bei MÖTLEY CRÜE herumzureiten.
Nötig hat die Truppe das auch überhaupt nicht, denn bereits das Debüt "The Heroine Diaries" stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass die drei durchaus das Potential dazu haben, zur Speerspitze des modernen Hard Rock zu gehören. Zwar vergaloppierte man sich mit dem gewöhnungsbedürftigen und poppigen "Modern Vintage" zwischenzeitlich auch mal ganz gehörig, doch seit sich Sixx nach dem Ende von MÖTLEY CRÜE voll und ganz seiner neuen Band widmet, befindet sich das einstige Nebenprojekt des Bassers wieder voll auf Kurs. Bester Beweis dafür ist die Vielzahl von Hard-Rock-Hymnen, die auf dem Vorgänger "Prayers For The Damned (Vol. 1)" zu finden waren. Genau dort macht nun auch "Prayers For The Blessed (Vol. 2)" weiter und legt mit dem Opener 'Barbarians (Prayers For The Blessed)' direkt ein ordentlichen Start hin. Fette Hooks, innovative Riffs aus der Feder von DJ Ashba und der treibende Beat machen die eröffnende Nummer so direkt zu einem Volltreffer, der darauf hoffen lässt, dass die Jungs mit diesen elf frischen Kompositionen das Qualitätsniveau des Vorgängers problemlos halten können.
Ein weiteres Indiz dafür ist auch die folgende Single 'We Will Not Go Quietly', die mit ihrem auslandenden Refrain und der melancholischen Stimmung ganz klar in der Tradtition des "The Heroine Diaries"-Hits 'Life Is Beautiful' steht und sich ebenso flott im Langzeitgedächtnis des Hörers festsetzt. Ausnahmen sind diese beiden Tracks aber keinesfalls und so bietet die erste Hälfte des Silberlings wieder einmalig zeitgemäßen Hard Rock in Reinkultur, ohne dabei die perfekte Ballance zwischen Pop-Appeal und harten Gitarren zu verlieren. Im Gegensatz zum Vorgänger schafft es das Trio dieses mal aber leider nicht, seinen Stiefel bis zum Schluss so durchzuziehen, denn gerade im letzten Drittel der Scheibe geht dem Material doch irgendwie die Luft aus. Eröffnet wird der schwächere Abschnitt dabei vom leicht kitschigen BADFINGER-Cover 'Without You', das vielen wahrscheinlich eher in der Version von Harry Nilsson oder durch die Interpretation der Pop-Diva Mariah Carey bekannt sein dürfte. Leider können auch Sixx und Co dieser Schnulze keine neuen Aspekte abgewinnen und verfallen im Anschluss selbst in einen Balladen-Wahn, weshalb gerade zum Schluss hin doch ein wenig der ungeliebte 'Modern Vintage'-Vibe wieder das Zepter übernimmt.
Trotz dieses Durchhängers bleibt "Prayers For The Blessed (Vol. 2)" insgesamt aber ein weiteres starkes SIXX A.M.-Album, das den Großteil der diesjährigen Hard-Rock-Releases locker in den Schatten stellt. Nur an der eigenen Messlatte, die man mit dem ersten Teil des Konzepts extrem hoch gesetzt hat, scheitern Sixx, DJ Ashba und James Michael hier knapp. Das ändert aber nichts daran, dass SIXX A.M. zumindest in meinen Augen die Zukunft im modernen Rock-Sektor gehört und dass dieses Projekt sogar das Zeug dazu hat, die legendären Ex-Bands der Protagonisten auf lange Sicht in den Schatten zu stellen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs