SKáLD - Vikings Memories
Mehr über Skáld
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Decca Records / Universal Music
- Release:
- 09.10.2020
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Erfolgreiche Wikingergesänge aus Frankreich.
Vorweg - ich ging gänzlich unvoreingenommen an "Vikings Memories" heran. Trotz millionenfacher Streams und Videoklicks, trotz meiner grundsätzlichen Affinität zu nordischer Folk-Musik, trotz Shows in Wacken und auf dem Hellfest, mir sagte der Name SKÁLD rein gar nichts. Beim Anblick des Covers erwartete ich genau die Musik, die sich auch tatsächlich auf diesem zweiten Album befindet, befremdlicher war dann das Studium des Booklets und des Promo-Schreibens. Hinter diesen Skaldenverehrern steckt nämlich ein französischer Komponist und Produzent, der einen Landsmann und eine Landsfrau am Mikro fand, die seine Vorstellung von wikingesker Musik vertonen.
Große Zahlen und Chartplatzierungen des Debütalbums "Viking Chant" sprechen dabei klar für Initiator Christophe Voisin-Boisvinet, der neben Produktion und Komposition auch für Klänge aus Percussion, Zither und Horn (vertreten sind außerdem noch eine ganze Palette anderer traditioneller Instrumente) verantwortlich ist. Nun möchte ich niemandem absprechen, Musik aus einem anderen Kulturkreis zu spielen und damit Geld zu verdienen, das ist ja altbewährte Praxis - aber überrascht war ich schon, denn auch die Songtexte sind ausnahmslos in altnordischen Sprachen. Man könnte den Verdacht haben, dass hier ein findiger Produzent ein bisschen absahnen möchte, denn die Wikingerthematik, auf die hier ja wirklich offensichtlich abgezielt wird, spielt nicht nur in unserer metallischen Hemisphäre eine große Rolle. Spätestens seit dem Serienhit "Vikings" erleben die Wilden aus dem hohen Norden eine wahre Renaissance.
Allerdings ist die Musik auf "Vikings Memories" wirklich schön. Das Gesangsduo aus Justine Galmiche und Pierrick Valence sorgt für große Abwechslung, trifft immer die richtigen Töne und singt - soweit ich das als völliger Laie beurteilen kann - weitgehend akzentfrei. Die Arrangements sind sehr breit angelegt, für diese Art von Musik beinahe schon zu orchestriert und stützen sich auf eine Vielzahl von Percussion-Elementen. Viel auszusetzen an diesen sechsunddreißig Minuten habe ich also nicht. Ganz authentisch kann man diese Musik zudem sowieso nicht spielen, dafür gibt es zu wenige Hinweise auf den tatsächlichen Klang altnordischer Musik. So ist "Vikings Memories" ein schönes Album für zwischendurch. Und wenn die Weihnachtsmusik doch etwas zu sehr auf den Keks geht, entspannt euch unter der Tanne doch mit der beruhigenden und harmonischen Musik von SKÁLD.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring