SKáPHE - Skáphe²
Mehr über Skáphe
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- I, Voidhanger Records
- Release:
- 31.03.2016
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
Flehendes Chaos!
Die Black-Metal-Szene erlebt derzeit ihren x-ten Frühling und macht sich erneut auf, die modernen Sounds im extremen Segment zu vertreiben. Doch nicht jeder neue Act wählt dabei derart unkonveentionelle Wege wie SKÀPHE auf seinem zweiten Album. Die Truppe um Alex Poole, der seinerzeit auch schon bei ESOTERICA und KRIEG seine Leidenschaft für die Finsternis in die Waagschale geworfen hat, präsentiert auf "Skáphe²" einen ziemlich irrtwitzigen, enorm chaotischen Bastard aus depressiven Klangcollagen und sehr straightem, schwarzem Tobak. Die Arrangements werden von einem sehr bedrohlichen Stimmungsbild umgarnt, sind ansonsten aber ziemlich frei in ihrer Ausgestaltung, weshalb die Scheibe erst einmal keine genaue Genre-Zuteilung erfahren kann. Ziel erreicht, womöglich, aber nicht jedem Chaos kann man langfristig auch Herr werden.
Und so geschieht es, dass "Skáphe²" vor allem in den ersten Minuten noch ziemlich verworren und undurchsichtig tönt. Während im Vordergrund Verrohung, frostige Dissonanzen und schwer greifbare Strukturen nach einem Konsens suchen, hört man aus dem Off ein flehenedes Schreien nach Hoffnung und Kontrolle. 'I' und 'III' entpuppen sich demzufolge direkt einmal als äußerst krachige Angelegenheit, die irgendwann den Halt verliert, weil das Songwriting sich dem Chaos beugt - und das ist ein gefährlicher Punkt, den man im weiteren Verlauf auch nicht vernachlässigen kann. "Skáphe²" kommt erst mit den Riffs des abschließenden Tracks in die Gänge; erst hier bemüht man sich um konsequente und klare Strukturen, und erst hier ist die Vermischung aus losgelösten Arrangements und derpessiver Atmosphäre wirklich packend. Und ganz klar: Es ist schlichtweg zu spät, um die vielen verkorksten vorangegangenen Momente noch zu kaschieren. "Skáphe²" ist schließlich auch kein Album, das mit wachsender Spieldauer wächst, weil das inhaltliche Durcheinander auch mit zunehmender Zugänglichkeit nicht bereinigt ist. Insofern tritt die Band zu diesem Zeitpunkt einfach noch auf der Stelle und kann als einziges Alleinstellungsmerkmal lediglich die Unkonventionalität vorweisen. Mehr ist es beim zweiten SKÀPHE-Release dann aber auch nicht!
Anspieltipp: VI
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes