SKAM (UK) - From The Depths
Mehr über Skam (UK)
- Genre:
- (Modern) Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 29.11.2024
- Rising Fever
- Another Way Out
- Fate Of The Souls
- Selfish Friend
- Clouds
- Travesty
- Die For You
- The Grind
- Face Down
- From The Depths
Amerikanisch geprägte Rockmusik aus UK mit viel Potential!
Sucht man nach der Homepage der britischen Rocker SKAM, dann bezeichnet sich das Trio dort recht selbstbewusst als die "Nummer 1 Rockband aus dem Vereinigten Königreich". Bedenkt man, welche absoluten Rock-Klassiker bereits auf der britischen Insel aufgenommen wurden und dass die Liste von grandiosen Rock-Megastars wie BIFFY CLYRO oder ROYAL BLOOD auch aktuell nicht gerade kurz ist, kann man eine solche Aussage schon als reichlich mutig bezeichnen. Es gilt also nun herauszufinden, ob das neue und insgesamt vierte Album "From The Depths" in insgesamt zehn Tracks die vollmundigen Ankündigungen von Steve Hill (Gitarre, Gesang), Matt Gilmore (Bass) und Neal Hill (Schlagzeug) mit Leistung bestätigen kann.
Musikalisch macht der Opener 'Rising Fever' zumindest schon einmal schnell klar, dass sich das Trio nicht am Britpop oder der klassischen britischen Rockmusik orientiert, sondern mit seinem sehr modernen Hard Rock ganz klar über den großen Teich in Richtung Amerika schielt. So lässt die schwungvolle und groovige Gitarrenarbeit teilweise an ALTER BRIDGE oder BLACK STONE CHERRY denken, während in den Gesangsmelodien durchaus auch Kollegen wie SHINEDOWN durchschimmern. Eine leichte Prise Grunge, die Parallelen zu PEARL JAM oder den jüngeren ALICE IN CHAINS-Werken aufweist, rundet die zeitgenössische Interpretation des harten Rocks schlussendlich ab und dürfte in dieser Zusammenstellung mit Sicherheit zahlreiche Fans finden. Natürlich hilft es auch, dass Steve nicht nur eine wahnsinnig fesselnde Stimme hat, sondern im Opener direkt ein Händchen für eingängige Hooklines beweist, denn den Refrain der Nummer werdet ihr mit Sicherheit so schnell nicht mehr aus dem Ohr bekommen.
Das erstaunliche ist dann, dass der Opener keine einzelnes Hit-Ausrufungszeichen bleibt, sondern SKAM auch im weiteren Verlauf der Scheibe auf allerhöchstem Niveau abliefert. Soll heißen, insbesondere die Hooklines von Tracks wie 'Another Way Out' oder 'Travesty' zünden praktisch mit Garantie, während auch das instrumentale Fundament immer mit spannenden Riffs, treibenden Drums und einem pumpenden Bass aufwartet. Zwischen all den an sich betrachtet starken Songs wird so die mangelnde Abwechslung im Songwriting-Rezept vielleicht noch zum größten Stolperstein der Briten, denn wirkliche Ausbrüche aus dem eigenen Schema gibt es eher selten. 'Face Down' könnte hier mit melancholisch angehauchten Tönen und teilweise angezogener Handbremse noch am ehesten als Beispiel herhalten, entpuppt sich aber leider auch gleich als kleiner Lückenbüßer, der zumindest in meinen Ohren die letzte Konsequenz vermissen lässt. Gut, dass mit 'Fate Of The Souls' der zweite Ausbruch aus dem eigenen Kompositionsrezept mit sperrig angehauchten Tönen besser gelingt, auch weil mich SKAM hier wieder frappierend an meine Lieblinge SHINEDOWN in der "Sound Of Madness"-Ära erinnert.
Das eingangs erwähnte und selbst verliehene Schildchen " Nummer 1 Rockband aus dem Vereinigten Königreic" würde ich dann schlussendlich mit Sicherheit nicht unterschreiben, denn gerade in Sachen Abwechslung und Kreativität hat BIFFY CLYRO da noch meilenweit die Nase vorne. Im gleichen Atemzug muss ich ich aber auch festhalten, dass "From The Depths" gerade im Kleinkosmos der einzelnen Songs unheimlich viel Spaß macht und mit seinem amerkanischen Sound mit Sicherheit jede Menge Fans finden wird, weshalb es auch von mir 8,5 Zähler mit Tendenz nach oben gibt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs