SKELATOR - Swords
Mehr über Skelator
- Genre:
- Epic Metal
- Death To The False
- The Time Of The Sword Rulers
- The Coming Of Chaos
- Heavy Metal Sacrfice
- The Wrath Of Odin's Sons
"War is declared! Death to the False!" So steht es nicht nur auf dem Backcover dieser vor Klischees nur so triefenden Scheiblette, nein, so lautet auch der Chorus des Openers. Die fünf Musikanten bedienen die Drums of War, Guitar of Power, Guitar of Glory, Bass of Tyranny und den Larynx of Doom. Auf dem Cover ist eine herrliche Schlachtszene mit einem Krieger abgebildet und die Band hört auf den Namen SKELATOR. Dieses Pseudonym bringe ich zwar in Verbindung mit HALLOWS EVE, aber nachdem jene sich mit ihrer verkackten Reunion ins Abseits manövriert haben, werde ich nun bestimmt immer an diese junge Kapelle denken. Bei all dem genannten Vokabular dürfte die Marschrichtung der fünf Nummern auf "Swords" auch schon klar sein, oder?
Dachte ich auch, aber erstens kommt es anders als man zweitens denkt. Das Fünfgestirn fabriziert nämlich herrlich abwechslungsreichen Thrash der Marke Old School. Logomatisch werden auch auf dem lyrischen Sektor keine Klischees ausgelassen, aber bei solch herzerfrischenden Kompositionen, ist mir das piepwurzegal. SKELATOR begehen nicht den Fehler vieler Artgenossen ihren Metal immer nur nach einem Strickmuster zu häkeln. Da gibt es atmosphärische, gesprochene Intros, getragene Passagen, die vor Pathos nur so triefen und flotte Rhythmen, zu denen Kuttenträger sicher gerne ihre Zauseln kreiseln lassen werden. Vor allem Shouter Jason Conde überzeugt auf ganzer Linie mit facettenreicher Performance. Freunde mainstreamiger Klänge werden natürlich spätestens beim ersten Höhenflug in extravagante Tonlagen entsetzt den Hörgenuss abbrechen, aber genau das ist es doch, was der Undergroundler hören möchte. Und Jason trifft die Töne. Faszinierend ist es außerdem, dass er sehr wohl auch gemäßigte Tonlagen beherrscht und gar in todesbleierne Tiefen absinken kann.
Aber genug über den Sänger schwadroniert. Was nützt es, wenn der allein überzeugt, die Mucke aber abkackt? Eben. Und genau das ist hier auch nicht der Fall. Während der genante Opener am ehesten den Begriff True Metal treffen wird, bollert 'Heavy Metal Sacrifice' – was für Songtitel! – mit gnadenlosem VENOM-Charme daher. Jungs, das macht echt Laune! Allerdings hat man auf dem vorliegenden Tonträger schon den Eindruck, dass die Musiker ihr Handwerk beherrschen. Rumpelthrash mit Klasse. Sehr amüsant kommt übrigens die bluesige Einlage am Ende dieser knorken Komposition. Von gänzlich anderem Kaliber ist das abschließende Monument namens 'The Wrath Of Odins Sons', welches uns eine gute Viertelstunde in Atem hält. Hier werden Elemente aus Pagan-Kauz-Thrash und Death-Metal zu einer herrlich kurzweiligen Schlachtenoper zusammen gefügt. Mal fühlt man sich an DOOMSWORD, mal an CIRITH UNGOL, mal an MAYHEM erinnert. Auch wenn man die Klasse der genannten Truppen (noch) nicht erreicht, so ist dieser Song wirklich toll. Vor allem der DM-Einschub wird nicht nur mich amüsieren. Hier wird plötzlich auch der Sound auf Rasierapparat gestellt, bevor man danach kurzerhand mal ein bisschen IRON MAIDEN zitiert. Daumen bzw. Schwerter hoch!
Bekommen tut man das 35minüige Kleinod bei der Kapelle direkt und sicherlich auch bei den einschlägigen Versendern.
Anspieltipps: The Wrath Of Odins Sons, Heavy Metal Sacrifice
- Redakteur:
- Holger Andrae