SKEPTIKER, DIE - Fressen und Moral
Mehr über Skeptiker, Die
- Genre:
- Punkrock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rozbomb Records / Cargo Records
- Release:
- 02.10.2009
- Die Zeit ist reif
- Ego
- Wochenendgewalt
- Gerechtigkeit
- Lügenwelt
- Amok
- Keine Zeit für Traurigkeit
- Finstere Zeiten
- Aufruhr
- Tag und Nacht
- Arminius
- Alien Nation
Geradliniger Punkrock von heute.
Nein, das ist nicht BLACK SABBATH, auch wenn es mit Glockenschlägen beginnt. DIE SKEPTIKER läuten ihr Album "Fressen und Moral" vielmehr mit straightem, melodischem Punkrock ein - und bleiben dann auch dabei. Innovation geht anders. Andrerseits kommen die Texte - trotz mitgröltauglicher Refrains - kritisch und nicht gerade 08/15 daher. Ob das 'Ego' auf's Korn genommen wird, die 'Wochenendgewalt' rassistischer Mobs oder die Überhast unserer Ära, die 'Keine Zeit für Traurigkeit' lässt, ob man sich 'Tag und Nacht' Gedanken macht über Träume raubenden Alltagstrott, Grundsätzliches zum 'Amoklauf', das 'Gerechtigkeitsproblem' der asozialen Marktwirtschaft, oder über das menschliche Bedürfnis, lieber in einer 'Lügenwelt' zu leben, als in einer, aus der sich kein Sinn zu ergeben scheint, ja, selbst wenn in klaren Worten an Widerstandsgeist und Mut zum 'Aufruhr' appeliert wird, haben DIE SKEPTIKER keinen fertigen Weltverbesserungsplan für 'Finstere Zeiten' in petto, sondern begnügen sich mit dem Aufzeigen von hinter Illusionen lauernden Gefahren.
Manche Hardcore-Aktivisten mögen diese zu Ideologien Distanz wahrende Haltung als Manko sehen, letztlich bedeutet sie jedoch eine durchaus löbliche Konzentration auf's Wesentliche. Wer hinter dieser Offenheit in Richtung Mainstream Anbiederung an's Spießertum vermutet, dürfte damit gründlich falsch liegen. Auch musikalisch läuft der geradlinige und eingängige Stil der Band keine Gefahr, in seichte Beliebigkeit abzudriften: Hart, tight, vor allem aber rau klingt die Produktion, und die eindringliche Gesangsstimme von Eugen Balanskat dürfte ihr übriges tun, "Fressen und Moral" zu einem Album zu machen, das nicht jedem zusagen wird. Anders gesagt: Wer von Punk nicht viel hält, wird das mit diesem Album kaum ändern können. Fans des Genres erwartet ein Album, das einerseits keine Überraschungen, andererseits aber auch keine Ausfälle sondern genügend Abwechslung bietet, um keine Langeweile/Monotonie aufkommen zu lassen. Das Übrige ist Geschmackssache.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz