SKID ROW - Thickskin
Mehr über Skid Row
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- SPV / Steamhammer
- Release:
- 11.08.2003
- New Generation
- Ghost
- Swallow Me (The Real You)
- Born A Beggar
- Thick Is The Skin
- See You Around
- Mouth Of Voodoo
- One Light
- I Remember You Two
- Lamb
- Down From Underground
- Hittin' A Wall
SKID ROW konnten sich in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern in die Herzen zahlreicher Fans spielen, obwohl ihre Mischung aus Haar-Metal und Rotzrock schon ein wenig arg nach Axl Rose und seinen Mannen klang. Das fette Songwriting von “Snake” Sabo und Rachel Bolan sowie die Götterkehle von Sebastian Bach gaben SKID ROW allerdings genug Eigenständigkeit, um bereits auf ihrem selbstbetitelten Debüt mit '18 And Life', 'Youth Gone Wild' und der Hammerballade 'I Remember You' drei Weltsongs für die Ewigkeit zu schreiben.
Der erste Blick auf das Comeback-Output “Thickskin” lässt Böses ahnen: SKID ROW goes METALLICA – das Backcover verkündet die Existenz eines Songs names “I Remember You Two”. 'The Unforgiven' vor mich hin pfeifend also werfe ich den Longplayer ein, skippe mich durch – und bekomme Magenprobleme: Eine der schönsten Balladen der Achtziger kommt hier als Gute-Laune-Uptempo-Poppunk-Song daher. Zwar fällt sofort auf, dass die Produktion fett und zeitgemäß ist, aber dies Lied nicht etwa mit einer halbgaren Fortsetzung zu versehen, sondern derart vergewaltigt neu aufzunehmen, ist einfach nur gemein. Ich fange mein Review nicht nur deshalb mit diesem Song an, liebe Leser, weil er mich so tierisch geärgert hat (und, was die Sache nicht besser macht, massiv Airplay bekommt) sondern auch, weil er in gewisser Weise symptomatisch für dies Album ist. Die meisten Songs, vielleicht sogar alle, haben etwas für sich, hervorheben möchte ich hier 'Down From Underground', aber leider sind die Anleihen bei anderen Künstlern, mit denen SKID ROW versucht haben die vergangenen zehn Jahre zu überbrücken, nur allzu deutlich. Gleich der Opener 'New Generation' hat überdeutliche Anleihen bei MANSON's Debüt-Scheibe, die wiederum großflächig von MINISTRY entliehen ist, was uns zynischerweise bis in die Schaffensperiode der originalen SKID ROW zurückbringt, aus der einzig das folgende Stück 'Ghost' zu kommen scheint.
Was bleibt? Ein bemüht auf zeitgemäß gemachtes Metal-Album, auf dem die Songwriting-Qualitäten des Duos Bolan/Snake immer noch durchscheinen, das aber die mit dem Namen SKID ROW verbundene Erwartungshaltung sowohl stilistisch als auch qualitativ nicht erfüllen kann.
Die zweite große Frage, nämlich ob Ersatz-Bach Johnny Solinger die Vocals angemessen besetzen kann, muss offen bleiben, da der “neue” SKID ROW-Sound völlig andere Gesangsqualitäten erfordert.
Ich für meinen Teil tu' mir jetzt mit traurigem Gesicht nochmal das Debüt rein.
Anspieltipps: Ghost; Down From Underground; I Remember You Two
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck