SKILLS - Different Worlds
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Skills
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 13.05.2022
- Escape Machine
- Blame It On The Night
- Different Worlds
- Losing The Track
- Writings On The Wall
- Show Me The Way
- Just When I Needed You
- Need To Fall
- Stop The World
- Hearts Of Stone
- Don’t Break My Heart
Starkapelle mit erstem Schritt auf hohem Niveau!
Wenn zwei Könner im Bereich der harten Rockmusik wie Billy Sheehan, den wir von TALAS, WINERY DOGS und MR. BIG kennen, und Brad Gillis, der neben kurzen Einsprüngen bei OZZY OSBOURNE und VICIOUS RUMORS vor allem durch NIGHT RANGER bekannt ist, zusammen ein neues Projekt an den Start bringen, gehen bei mir natürlich sofort alle Lauscher auf Empfang. Welchem Hardrock-Freund sollte es bei der Idee einer Kombination dieser Namen anders gehen, denn man darf ja wohl einfach Top-Rock mit Kante erwarten, gepaart mit der großen Melodie. Oder?
Nicht oder - genau das bekommen wir auch! Wow, wie großartig hauen 'Escape Machine' und das schnelle 'Blame It On The Night' rein? Zwei Lieder mit einer knackigen Spielzeit von dreieinhalb beziehungweise drei Minuten, die einfach am Prädikat perfekt kratzen. Danach wird es mit dem Titelsong etwas ruhiger und man schielt in AOR-Richtung, aber das ist auf dem gleichen, schwindelerregenden Niveau. Spätestens jetzt wird auch klar, dass Schlagzeuger David Huff sein Fach beherrscht, aber vor allem, dass der brasilianische Sänger Renan Zonta ein echtes Vokalmonster ist. W.O.W.!
Zonta ist auch durchgehend auf dem Album ein Pfund, mit dem SKILLS wuchern kann, ein Sänger, der all die Ideen der beiden Veteranen umsetzen kann. Doch weshalb steht unter meinem Review jetzt nicht einfach die Höchstnote, ihr kauft das Ding alle und nächstes Jahr spielt SKILLS als Co-Headliner auf dem Sweden Rock? Das liegt daran, dass der Band mit Lied vier die Luft ausgeht. Die schmalzige Ballade 'Losing The Track' ist viel zu früh platziert, wir sind gerade elf Minuten im Album, da muss man nicht bereits so drastisch variieren. Von dieser Vollbremsung erholt sich das Album nur schwer, auch wenn 'Writings On The Wall' wieder deutlich besser klingt, hier dominiert der meisterliche Sänger und holt die Kohlen aus dem Feuer, genauso 'Show Me The Way', das ordentlich, aber nicht begeisternd ausgefallen ist. Brad Gillis hat hier ein paar schöne Einlagen komponiert, aber der Refrain klingt wie Stangenware. Und danach folgt eine gute Ballade namens 'Just When I Needed You', die diesmal passend platziert ist, aber sowieso weniger störend wirkt, weil dem Hörer bereits der anfängliche Enthusiasmus abhanden gekommen ist.
Mit 'Need To Fall' bekommt die Band die Kurve wieder und nimmt das Niveau des Albumbeginns wieder auf mit einem seichteren Lied, das an Platz vier von "Different Worlds" dem Album einen ganz anderen, viel besseren Charakter gegeben hätte! Die drei folgenden Stücke sind alle gut, nicht so gut wie das Eröffnungstriplett, aber leider kann SKILLS mit keinem der Songs nochmal so fulminant durchstarten wie zu Beginn des Albums.
So bleiben vier großartige Lieder, fünf gute Songs sowie eine gute und eine schwache und noch dazu völlig falsch platzierte Ballade, die mit Abstand das schwächste Stück auf "Different Worlds" darstell. Das ist die Ausbeute des Albums. Eine Debüt-EP mit fünf Liedern hätte die Hardrock-Welt zum Wanken gebracht, aber einige Füller senken leider auf die Gesamspielzeit das Niveau. Trotzdem ist das Debüt eine vielversprechende Angelegenheit und Renan Zonta eine Röhre, für deren Entdeckung den Herren Gillis und Sheehan allein ein Lob gebührt.
Nun ist es aber Zeit, sich selbst ein Bild zu machen, denn es gibt bereits drei Videos, die insgesamt einen sehr guten Eindruck vermitteln. Das ist zum einen das fetzige 'Blame It On The Night'
und das gute 'Stop The World'
und wie es sich gehört, zumindest war es in den Achtziger und Neunzigern so, auch die obligatorische Ballade, in diesem Fall 'Just When I Needed You':
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger