SKIN HER ALIVE - Unifying The Depths Of Damnation
Mehr über Skin Her Alive
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 01.10.2019
- Veil Of Vendetta
- Unifying The Depths Of Damnation
- When Demons And Phantoms Appear
- 13 vs 13
- Son Of A Fallen Symbol
- Among My Inner Fear
- Through The Waves Of Hate
- Cleaning The Lands Of Asphere
- Him And I (G-Eazy Cover)
Weiterer Entwicklungsschritt des Ein-Mann-Projektes aus Meppen.
Eine stetige musikalische Entwicklung hat das Ein-Mann-Projekt SKIN HER ALIVE seit der Debüt-EP "Altercation" aus dem Jahre 2018 hinter sich gebracht. Bezog Mastermind Stephan Tüchter seine Einflüsse dabei noch ganz klar von den Helden des schwedischen Death Metals wie ENTOMBED oder DISMEMBER, schlichen sich über die beiden EPs "With Thorns In My Eyes" und "Among My Inner Fear" Keyboards in das solide Todesstahl-Gerüst und verpassten dem Sound eine eigene Note. Den Höhepunkt erreicht diese Entwicklung nun mit dem ersten Langspieler "Unifying The Depths Of Damnation", der die drei Tracks der vorangeganenen "Among My Inner Fear"-EP aufgreift und um sechs frische Kompositionen erweitert.
Los geht es dabei mit den neuen Songs und dem Opener 'Veil Of Vendetta', der als ordentlich stampfendes Death-Metal-Brett und mit noch sehr dezentem Orchester- und Keyboard-Einsatz eher unscheinbar daherkommt, auch wenn sich hier schon abzeichnet, dass Stephan in Sachen Songwriting ein gutes Händchen für kompakte und fesselnde Kompositionen mitbringt. Der Titeltrack drückt im Anschluss das Gaspedal weiter durch, ohne dabei jedoch einen allzu bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das ändert sich aber schlagartig, wenn in 'Demons And Phantoms Appear' endlich das Orchester einen prominenteren Platz erhält und gleichberechtigt neben den mächtigen Riffs und Stephans Growls auftrumpfen darf. Plötzlich ist der Niedersachse dann nämlich im Fahrwasser des Frühwerks von DIMMU BORGIR unterwegs, was den Track zum ersten Glanzlicht der Scheibe macht. Noch experimenteller wird es mit '13 vs 13', das dank der Synthesizer und Samples sogar ganz weit in Gothic- und Industrial-Gefilde schielt, dank des soliden Death-Metal-Fundaments nie komplett abdriftet und ebenso wie der vorangegangene Track gänzlich überzeugen kann. Leider ist 'Son Of A Fallen Symbol' danach die schwächste der neuen Kompositionen und fällt gegenüber dem bisherigen Qualitätsniveau ein wenig ab.
Dieser Trend setzt sich im weiteren Verlauf der Scheibe unglücklicherweise fort, denn hier hat Herr Tüchter einfach die drei Songs der "Among My Inner Fear"-EP untergebracht, ohne die Tracks noch einmal neu aufzunehmen oder gemeinsam mit dem frischen Material abzumischen. So höre ich doch einen ordentlichen Bruch im Klangbild der Songs, das den Gesang etwas zu weit in den Vordergrund rückt und die Keyboards leider weit hinten im Stereobild verschwinden lässt. Doch nicht nur in Sachen Produktion merkt man den drei Nummer an, dass sie nicht gemeinsam mit dem restlichen Material geschrieben wurden, auch beim Songwriting hört man deutlich, dass sich Stephan hier noch auf der Suche nach dem "neuen" SKIN HER ALIVE-Sound befand. Entsprechend finden sich hinten raus auch keine Highlights mehr, woran auch die sehr gewagte und leider musikalische recht chaotische Coverversion des Hip-Hop-Tracks 'Him And I' (im Original von Rapper G-Eazy) nichts mehr ändern kann.
"Unifiying The Depths Of Damnation" dokumentiert damit recht eindrucksvoll, was für eine Entwicklung SKIN HER ALIVE in den letzten Jahren durchlaufen hat. Gerade die erste Hälfte mit dem neuen Songmaterial hinterlässt dabei dank eines interessanten Mixes aus Symphonic Black und Death Metal einen sehr starken Eindruck, während die älteren Kompositionen doch deutlich abfallen. In seiner Gesamtheit funktioniert die Scheibe daher leider dank des Bruches in der Mitte noch nicht, Freunde symphonischer Klängen und klassischen Schwedenstahls dürfen hier aber trotzdem mal ein Ohr riskieren, denn wenn Stephan Tüchter den eingeschlagenen Weg konsequent weitergeht, darf man auf den nächsten Langspieler sehr gespannt sein.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs