SKRUPELLOS - Monster in mir
Mehr über Skrupellos
- Genre:
- Hardrock Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Promotions
- Release:
- 13.05.2022
- Skrupellos
- Monster in mir
- Keine Zeit
- Don Testosteron
- Alles ist möglich
- Isolation
- Heiss
- Lauf weg
- Falsche Freunde
Bestie in Menschengestalt.
So kann man sich irren: Mit "Monster in mir" hauen uns die Lüneburger von SKRUPELLOS ihr Debütalbum in den Rachen, wonach ich alleine vom Album- und Bandnamen her wohl niemals freiwillig gegriffen hätte – vom Artwork mal ganz zu schweigen – und mir dadurch einiges entgangen wäre. Ein bisschen Hard- und Heavy Rock hier, die gewisse Punk-Attitüde dort und dank der frischen und leicht düsteren Eingängigkeit gehen die neun Songs des Erstlingswerks auch gut ins Ohr. Bei SKRUPELLOS wird nicht lange um den heißen Brei geredet, keine progressiveren Töne angeschlagen, sondern hohen Wert auf Spielfreude, Kurzweiligkeit und Klartext gelegt.
Von coolen und textlich nicht allzu plakativen Ohrwürmern wie das beginnende 'Skrupellos' über den Augenzwinkerer 'Don Testosteron' und das angenehm härtere 'Alles ist möglich' bis hin zum energischen 'Lauf weg' und einigen Songs, die mich auch Tage später noch beschäftigen, hat SKRUPELLOS einiges in petto. Wer an dieser Stelle bei Rock in deutscher Sprache an aufdringliche und zum Augenrollen verleitende Durchhalteparolen und Trinklieder denkt, der ist bei "Monster in mir" definitiv an der falschen Adresse, da die Lyrics allesamt einen hochaktuellen Touch besitzen und durch die eine oder andere düstere Note auch einen gewissen Nachhall erhalten. Dafür sorgen auch gut pointierte, geschmackvolle Backingvocals der Instrumentalfraktion.
Beste Beispiele für den erhobenen Zeigefinger wären 'Isolation', das auch musikalisch eine gewisse Atmosphäre aufbaut, sowie 'Keine Zeit' in Kombination mit dem Titelstück, die ohne die Corona-Strapazen, die uns letztendlich alle betroffen haben, längst nicht so mahnend und zum Nachdenken anregend ausgefallen wären. So gibt das SKRUPELLOS-Quartett – Sänger Dennis Grantin, Kevin Nolde an der Gitarre, Carsten Gympel am Bass und Schlagzeuger Jarne Langer – nicht nur musikalisch ordentlich Gas, sondern schreit sich auch lyrisch einiges von der Seele. Ein ordentliches, bisweilen sogar gutes Debüt aus Niedersachsen, das uns einmal mehr vor Augen führt, welch heftige Zeit doch hoffentlich hinter uns liegt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp