SKULL FIST - Chasing The Dream
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2013
Mehr über Skull Fist
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Noiseart Records (Universal)
- Release:
- 10.01.2014
- Hour To Live
- Bad For Good
- Chasing The Dream
- Call Of The Wild
- Sign Of The Warrior
- You're Gonna Pay
- Don't Stop The Fight
- Shred's Not Dead
- Mean Street Rider
Die einstige Underground-Hoffnung verliert den Anschluss
SKULL FIST schlägt zurück. Nachdem sich kurz vor Veröffentlichung des Debütalbums die Mitstreiter Alison Thunderland und Sir Shred aus dem Staub machten und Oberfäustling Jackie Slaughter alleine zurückließen, hat dieser nun nicht nur eine Band für Live-Auftritte gefunden, sondern auch ein zweites Album aufgenommen. Da die ehemaligen Bandkollegen unter dem Namen AXXION bereits im Sommer vorlegten, war der gute Jackie auch in der Bringschuld, zumal er, nach eigenen, medial herausposaunten Angaben, die Zeit vor allem mit dem auskurieren von Skating-Unfällen verbracht hat. Nun also der versuch, mit "Chasing The Dream" die angekratzte Ehre zu verteidigen und endlich den großen Hoffnungen gerecht zu werden, die der Underground zu Zeiten der "Heavier Than Metal"-EP in die Kanadier setzte.
Und von besagter EP hat sich direkt auch ein Song, 'Sign Of The Warrior', auf das neue Album geschlichen, der nochmal ins Gedächtnis ruft, was man damals an SKULL FIST so toll fand. Der klassische Heavy Metal wird mit viel Energie und Spielfreude herausgehauen, ohne Rücksicht auf Finessen, dafür aber mit jeder Menge Verweise an die glorreichen Achtziger. Und im Vergleich wird dann auch klar, warum SKULL FIST nicht an die Speerspitze der jungen Traditionalisten anknüpfen können. Die haben nämlich die klar besseren Songs und auch ihre eigenen Nischen gefunden, während SKULL FIST immer noch im generischen Maiden-auf-Speed-Gewässer dahindümpelt. Das ist zu jeder Sekunde gut anzuhören, wenn man sich nicht am arg dünnen Gesang stört, bleibt aber in etwa so gut hängen, wie politische Skandale an Angela Merkel.
Klar sind Songs wie 'Call Of The Wild' oder die Abrechnung mit den ehemaligen Mitmusikern, 'You're Gonna Pay', gut anzuhören und werden auf jeder Metal-Party für fliegende Fäuste und Matten sorgen, aber anschließend fragt man sich dann, warum man nicht zu den Vorbildern oder den besseren Zeitgenossen greifen sollte. Also warum nicht RIOT auflegen, oder der letzten ENFORCER noch eine Runde gönnen? Ganz ehrlich, darauf weiß ich auch keine gute Antwort.
Damit reiht sich "Chasing The Dream" knapp vor den Landsmännern CAULDRON ein, die in etwa das gleiche Problem haben, nämlich gut, aber nicht gut genug zu sein, um zwischen der starken Konkurrenz herauszustechen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst