SKULL FIST - Paid In Full
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2022
Mehr über Skull Fist
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Atomic Fire Records
- Release:
- 22.04.2022
- Paid In Full
- Long Live The Fist
- Crush Kill Destroy
- Blackout
- Madman
- For The Last Time
- Heavier Than Metal
- Warrior Of The North
Geglückte Weiterentwicklung
Einst – und damit meine ich auf den ersten beiden Alben – spielte SKULL FIST sehr verspielten und quirligen Speed Metal mit leichten Heavy-Metal-Nuancen und war mit STRIKER, ENFORCER und Co. in bester Gesellschaft. Seit dem 2018 erschienenen "Way Of The Road" agieren die Kanadier um Frontmann Zach Slaughter ein wenig geradliniger und bodenständiger, was auch einst das Nicht-Comic-Artwork repräsentierte. Und obwohl der Straßenweg nicht überall auf Wohlgefallen stieß, kam es beim Verfasser dieser Zeilen doch gut an, war "Way Of The Road" doch das richtige Album zur richtigen Zeit.
Nun ist das Trio Infernale mit "Paid In Full", ihrem vierten Langspieler, am Start, das einen sehr eleganten Brückenschlag zwischen älterem und neuerem Material schlägt. Etwas verspielter, mehr auf Zack als noch 2018, doch noch immer erwachsen und straight genug, um mehr dem Heavy Metal mit bockstarken Speed-Metal-Nuancen dazuzugehören als umgekehrt. Weniger ist das Tempo als mehr das Riff im Fokus, mehr Konzentration auf den roten Faden als auf das wieselflinke Chaos, ein passender Querschnitt aus den Anfangstagen der Jungs und dem letzten Straßenstreich, was schon die 'Heavier Than Metal'-Neueinspielung zur Schau stellt.
Doch SKULL FIST hat auch neue Songs im Repertoire und diese gehen nicht nur gut ins Ohr sondern lassen sich auch elegant auf der Luftgitarre mitspielen. Vor allem 'Crush, Kill, Destroy', 'Blackout' und 'Long Live The Fist' lassen das einstige Blutjungfeuer des Debüts bestens aufblitzen. Den einen oder anderen Zusatzschmankerl in dieser Form hätten Zach und Co. bei einer zwar kurzweiligen aber ausbaufähigen Spielzeit von nur 34 Minuten durchaus bringen können, zumal besagter Frontmann auch in Sachen Gesang noch einiges dazugelernt hat.
Trotzdem macht die neue Platte große Freude, bekommt durch den Titelsong und dem mächtigen 'Warrior Of The North' einen mehr als gelungenen Rahmen und selbst 'Madman', auf den ersten Blick etwas unauffällig, entfaltet nach gewisser Rotation der Scheibe seine volle Wirkung und trägt positiv zu ihrer Gesamtdynamik bei. Die deutlichere Kursänderung des Vorgängers wurde also ein Stück weit revidiert und geht nach wie vor nach vorne. SKULL FIST gehört auch mit "Paid In Full" noch in die Riege der jungen, hungrigen Wilden, weiß sich aber durch den Hauch von Clever- und Coolness ein wenig abzusetzen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp