SKULLBREAKER - Total Thrash Terror
Mehr über Skullbreaker
- Genre:
- Thrash Metal
- Intro
- Vulnerable Giant
- Unleashing The Demon
- Skullbreaker
- Hypocritical Face
- Mighty Hunter
- Why
- Commercial Filth
- False Utopia
- Thrash Solution
Kennt ihr SKULLBREAKER? Nein? Nun, das ist verzeihlich, weil es die Band erst seit 2002 gibt und "Total Thrash Terror" ihr erstes vollständiges Studioalbum ist. Wenn ihr aber auf eine gepflegte Dosis traditionellen Ruhrgebietsthrash abfahrt, dann solltet ihr dringend erwägen, eure diesbezügliche Bildungslücke zu schließen. Die zehn Songs auf diesem in Eigenregie veröffentlichten Debüt bringen nämlich nicht nur die Nackenmuskulatur in Bewegung, sondern sorgen mit einem heftigen rockigen Groove auch sonst für Energieschübe. Dabei klingt man stilistisch verdammt stark nach SODOM, samt der jenen eigenen rotzigen MOTÖRHEAD-Schlagseite, kommt aber auch mit ein paar etwas verfrickelteren Momenten an, ohne dabei auch nur ansatzweise in die Richtung wirklich technischer Thrasher zu tendieren.
Hier ist schon alles eher direkt. Straighter Thrash der alten Schule eben, der auch mal ein bisschen was von den frühen KREATOR oder auch von TANKARD zu haben scheint. Doch es hört sich schon so an, als wäre der Haupteinfluss der vier Bochumer Jungs ganz klar und eindeutig bei den Sodomiten zu suchen, was auch Jan Fröhlichs Vocals sehr deutlich unterstreichen. Jene klingen nämlich bei den allermeisten Songs ziemlich stark nach dem guten alten Onkel Tom Angelripper. Jan growlt zwar ab und an auch ein bisschen anders, aber weitgehend stimmt die Richtung schon. Das soll ja auch keine Kritik sein, denn immerhin gehört Tom zu den prägnantesten Shoutern der Thrash-Szene.
Was SKULLBREAKER weit über den Status einer bloßen Kopie heraushebt, sind zum einen etliche Blastparts und Doublebass-Attacken, die man in dieser Form eher im Death Metal vermutet als im klassischen Thrash. Zum anderen verleiht auch das sehr gute Songmaterial der Band eigenen Charakter. Seine Höhepunkte hat das Album in der prägnanten, rockigen Bandhymne 'Skullbreaker' und dem extrem speedigen Bassmonster 'Hypocritical Face'. Doch auch die coolen Tempowechsel bei 'Vulnerable Giant' mit seinem wilden Lead am Schluss oder die dezent abgefahrene Rhythmik sowie die Blast-Elemente von 'Unleashing The Demon' sorgen für Aufsehen. 'Mad Hunter' ist eine ziemlich deutliche Verneigung vor SODOM, während 'Why' mit der cleanen Gitarre am Anfang, dem etwas psychedelischen Arrangement und dem halbwegs vertrackten Schlagwerk von Trommler Hazim Fouad eine Sonderstellung auf "Total Thrash Terror" einnimmt. Hier meint man fast, dezente Doom/Death-Anklänge wahrzunehmen. Bei 'Commercial Filth' machen die Jungs eine deutliche Kehrtwende und blasten sich durch einen infernalischen Wutanfall mit einem hackenden Brachialrefrain. 'False Utopia' lässt die Band zeitweilig ins getragenere Tempo zurückkehren, verschärft jedoch auch gelegentlich das Tempo. Das Finale in Gestalt von 'Thrash Solution' präsentiert SKULLBREAKER noch mal von ihrer schnellsten Seite, lässt Hazim noch mal schön blasten, wartet aber auch mit scharfen Breaks auf, die verhindern, dass das Stück zu einer monotonen Speedorgie wird.
Den sehr passablen Eindruck dieses Scheibchens runden das kultig-trashige Cover aus dem Hause Dragon Design und der wirklich brauchbare, der Musik vollauf gerecht werdende, wenn auch sicher nicht geschliffene Sound angenehm ab. Die CD bekommt ihr für sehr preiswerte sechs Euro zuzüglich Porto direkt bei der Band, auf deren Homepage ihr auch Hörproben runterladen könnt.
Anspieltipps: Skullbreaker, Hypocritical Face, Why, Commercial Filth
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle