SKUM - Molitva
Mehr über Skum
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.04.2020
- Molitva
- Cowards
- Žalost
- Bloodline
- Need
- Mother Lord
- Seed of Hate
- Bloodrush
- Ruin
- Happy Ending
Kölner Death Metal auf Kroatisch
Aus Köln kommt die Death-Metal-Truppe SKUM. Eine Besonderheit fällt bereits beim Lesen der Albentitel "Prašina" und jetzt "Molitva" auf: Die Sprache. Es handelt sich hier um Kroatisch. "Molitva" bedeutet Gebet und ist das zweite Album der Death Metaller. Nachdem mich "Prašina" bei kurzem Antesten nicht sonderlich überzeugen konnte, zeigt "Molitva" eine deutliche Weiterentwicklung. Okay, eine solche Entwicklung kann man grundsätzlich auch erwarten, wenn ungefähr sieben Jahre zwischen zwei Alben liegen.
Aber SKUM hat sich in sämtlichen Bereichen weiterentwickelt. Angefangen bei den Vocals, die einer der Hauptgründe dafür sind, dass SKUM mich an GOREFEST erinnert, über die gute Gitarrenarbeit mit fetten Riffs bis hin zu einem deutlich verbesserten Songwriting, bei dem geschickt Härte und Melodie vermischt werden. Am Ende steht ein Album, das keine Langeweile aufkommen lässt und mit dem Opener/Titeltrack 'Molitva' einen echten Hit vorweisen kann. 'Molitva' liefert einen absoluten Ohrwurmrefrain, den man zwar ohne entsprechende Sprachkenntnisse nicht wortgetreu mitbrüllen kann, der aber dennoch zum "irgendwie mitbrüllen" animiert und garantiert bei jedem SKUM-Konzert einen ordentlichen Moshpit herbeiführen wird. Denn selbst ich als absoluter Nicht-Moshpit-Gänger möchte tatsächlich nur dem Groove folgen und durch die Gegend springen. Nicht ganz auf diesem Niveau aber immer noch sehr stark ist auch 'Žalost', das ebenfalls im Refrain einen hohen Wiedererkennungswert liefert. Mit 'Mother Lord' liefert das Album auch noch einen Song, der sogar einen großen englischsprachigen Refrain raushaut. Sehr gelungen ist in meinen Augen auch die Cover-Version zu "Jesus He Knows Me" von GENESIS. Hier klingt Fronter Nikola im Chorus fast wie Mr. Lordi und die Truppe fängt trotz des unterschiedlichen Klanggewands den Spirit des Originals gut ein.
Insgesamt ist der Vergleich mit GOREFEST nicht allzu verkehrt und diesen Vergleich müssen die Kölner auch nicht allzu sehr scheuen. "Molitva" ist ein wirklich sehr gutes Death-Metal-Scheibchen geworden, das sich selbst nach mehreren Monaten des Nicht-Hörens sofort wieder in Erinnerung ruft und zeigt, dass SKUM einprägsame Songs geschrieben hat, die nicht in der Flut der Death-Metal-Neuveröffentlichungen untergehen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl