SKYEYE - New Horizons
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über SkyEye
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Reaper
- Release:
- 19.07.2024
- The Descenders
- Fight!
- Far Beyond
- Railroad Of Dreams
- Saraswati
- New Horizons
- The Voice From The Silver Mountain
- Forgotten Nation
- Nightfall
- The Emerald River
- 1917
Das slowenische Metal-Geschwader wird immer besser!
Das slowenische Quintett SKYEYE konnte bereits mit dem letzten Album "Soldiers Of Light" für einiges Aufsehen sorgen. Das liegt nun auch schon wieder gute drei Jahre zurück. "New Horizons" ist nun der dritte Longplayer und ich kann schon an dieser Stelle verraten, wer das bisherige Material mochte, wird auch im Jahr 2024 von SKYEYE nicht enttäuscht sein.
Elf fesselnde Nummern werden uns auf "New Horizons" serviert, die allesamt erstklassigen Heavy Metal bieten, der mit starkem Riffing und tollen Hooks schnell für begeistert geballte Fäuste und heisere Kehlen sorgen wird. Optisch setzt man die Linie der bisherigen Artworks in Sachen Farbgebung konsequent fort, was ich sehr schön finde. Man merkt, die Band macht sich Gedanken um ihre Außenwirkung. Der nächste positive Aspekt des Albums ist der Sound. Weit entfernt von zeitgemäßer Ballerklang-Ästhetik bekommen wir hier ein saftiges, schön organisch produziertes Album auf die Ohren gelegt, bei welchem das Hauptaugenmerk auf den Gitarren liegt. Aber auch die Drums tönen nicht wie gerade aus der Tiefkühl-Abteilung eines Musikprogrammes aufgetaut, und der Bass brummelt angenehm dazu im Hintergrund herum. Hier hätte ich mir zwar noch ein bisschen mehr Transparenz gewünscht, doch dieses minimale Manko schmälert meine Begeisterung nicht.
Dazu ist das Songmaterial zu überzeugend. Schon das rasant in die flotte Abfahrt startende 'The Descenders' macht Appetit auf mehr. Hier zeigt die Band sofort, dass sie ihr Handwerk meisterlich versteht. Heavy Metal ohne viel Geschnörkel, mit treibenden Riffs nach vorne geschoben und von Jan Leščanec gesanglich erneut grandios vorgetragen. Seine raue, extrem kraftvolle Stimme, die sich in den richtigen Momenten auch nicht davor scheut, die Sirenen zu betätigen, ist das berühmte Sahnehäubchen auf der exzellenten Musik.
Das karftvolle 'Fight!' setzt diese abenteuerliche Fahrt konsequent fort und erst 'Far Beyond' schaltet ein paar Gänge zurück. In diesem Stil marschiert der Fünfer über die komplette Spielzeit, überrascht aber immer wieder mit Songideen, die außerhalb des zu erwartenden Spektrums stattfinden oder dieses deutlich auflockern. So knallt das über acht Minuten lange 'Saraswati' mit einer monumentalen Epik über mich herein und die leicht orientalisch anmutende Melodie verzaubert die Gehörgänge sofort. Auch das abschließende, vom kurzen Instrumental 'The Emerald River' eingeleitete '1917' schlägt in diese Kerbe. Hier bewegt man sich beinahe im US-Metal-Genre, kommt mit fanfaren-artigen Gebläsen um die Ecke und die Gitarrenwände könnten auch auf der Schneegiganten-Scheibe von OVERLORDE stehen. Die an anderen Stellen gern zu vernehmenden Parallelen zu älteren IRON-MAIDEN-Werken verschwinden an solchen Stellen komplett.
Weitere Highlights sind der mitreißende Titelsong, in welchem die facettenreiche Stimme von Jan besonders gut zur Geltung kommt, und das gewaltige 'The Voice From The Silver Mountain', welches bestimmt nicht ohne Grund bereits im Titel Erinnerungen an einen anderen Sänger weckt. Ganz formidabler Song!
Wie ihr an meinen schwelgerischen Ausführungen unschwer erkennen könnt, mag ich "New Horizons" sehr gern. Ein Album, welches abseits aller mikroskopisch geführten Stilistik-Schubladen einfach lupenreinen Heavy Metal bietet, der alles bietet, was man gern im Ohr haben möchte.
Well done!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae