SKYEYE - Soldiers Of Light
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2021
Mehr über SkyEye
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Reaper Entertainment
- Release:
- 25.06.2021
- The Arrival
- King Of The Skies
- Soldiers Of Light
- Constellation
- Brothers Under The Same Sun
- In Saecula Saeculorum
- Son Of God
- Detonate
- Eternal Starlight
- Chernobyl
Metalheads, merkt euch den Namen SKYEYE!
2021 sind schon einige großartige Metalalben erschienen, aber dieses ist vielleicht das bislang beste. Die Rede ist von der slowenischen Gruppe SKYEYE, die schon mit einer EP und einem Album für Aufsehen gesorgt hat und nun mit ihrem zweiten Langspieler "Soldiers Of Light" in den Startlöchern steht. Und dieser überzeugt mich vollauf. Immer wieder tauchen Bands auf, die Talent zum Schreiben, Arrangieren, Gitarrespielen oder Singen haben, aber nur bei wenigen kommt dazu noch die Fähigkeit, nicht nur nette Songs zu bauen, sondern packende, unwiderstehliche Metalhymnen zu schmieden.
Wer zum ersten Mal SKYEYE hört, dem dürfte vor allem der Sänger auffallen, der klingt, als wäre er der Wiedergänger von Bruce Dickinson, und das betrifft nicht nur die stimmliche Ähnlichkeit, sondern auch ein vergleichbares Urteilsvermögen, die jeweils passenden Gesangstechniken und Ausdrucksformen einzusetzen. Nach einem Intro elektrisieren 'King Of The Skies' und das Titelstück den Hörer innerhalb der ersten zehn Sekunden und halten ihn mit gekonntem Spannungsaufbau und wieder verzögernden Passagen in ihren Bann, wobei der Sänger, die Gitarristen und die Rhythmusfraktion eine starke Leistung abliefern. Allein das Titellied reißt den geneigten Metaller mit seinem Eingangsriff mit, wie dies bei MAIDEN in den 80ern Usus war. Nur nebenbei: Jedes der beiden Lieder dauert bei dieser Fülle nicht einmal vier Minuten. Auch wenn das Quintett grundsätzlich einen melodischen und schöngeistigen Sound pflegt, demonstriert 'Constellation', das vom Galopp von Bass und Schlagzeug getragen wird, dass die Band auch härtere Kost beherrscht.
'Brothers Under The Same Sun' ist der erste Long Track. Er führt durch sanfte Abschnitte, einen marschierenden Rhythmus, kraftvolle metallische Eruptionen und ein ausführliches Leadbreak. Nicht nur die Spieldauer von knapp zehn Minuten verleitet mich, hier vom 'Seventh Son Of A Seventh Son' von SKYEYE zu sprechen. Danach, zwischen dem wuchtigen 'Son Of God' und der stimmungsvollen Powerballade 'Eternal Starlight', detoniert 'Detonate', ein weiterer schneller Kracher. Und am Ende thront das fast viertelstündige 'Chernobyl'. Beinahe durchgängig hält die Band den Hörer bei der Stange - diese Licks und Läufe der Gitarren, dieses kraftvolle Schlagzeug und nicht zuletzt diese Stimme! Spätestens bei dem Liedruf "Red Alert, Red Alert" schwant einem, hier vielleicht einen kommenden Klassiker zu hören.
"Soldiers Of Light" ist kein völlig makelloses Album. Hin und wieder kommt der osteuropäische Akzent des Sängers durch, und die Strukturierung der beiden Long Tracks ist bei aller Klasse noch nicht optimal, aber bei der intuitiven Sicherheit von SKYEYE in Sachen Melodie, Spannung und Dramatik fallen solche geringfügigen Schönheitsfehler nicht weiter ins Gewicht. Hier war nun mehrfach von IRON MAIDEN die Rede. Sicher ist SKYEYE stilistisch von MAIDEN beeinflusst, bedeutender ist aber das hohe Qualitätsniveau als Gemeinsamkeit beider Gruppen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser