SKYHARBOR - Guiding Lights
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2014
Mehr über Skyharbor
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Basick Records
- Release:
- 07.11.2014
- Allure
- Evolution
- Idle Minds
- Miracle
- Halogen
- New Devil
- Patience
- Guiding Lights
- Kaikoma
- The Constant
Gereifter, ergreifender Prog!
"Guding Lights" ist das zweite Album der indisch-englischen Kooperation namens SKYHARBOR. Angefangen als instrumentales Djent-Wohnzimmerprojekt, steht die Band mittlerweile einer beachtlichen Fanschar gegenüber, Tendenz steigend. Sogar einen "Metal Hammer Golden Gods"-Award kann das Quintett ihr eigen nennen. Das Debüt "Blinding White Noise: Illusion & Chaos" (2011) ist eingeschlagen wie eine Bombe, denn nicht nur konnte man (damals Ex-)TESSERACT-Sänger Daniel Tompkins gewinnen, auch klang das Doppelalbum erfrischend anders und hatte mit 'Dots', 'Catharsis' und 'Celestial' einige Juwelen zu bieten.
Nach erfolgreicher Crowdfunding-Kampagne legt SKYHARBOR nun mit "Guiding Lights" das mit Spannung erwartete Zweitwerk nach. Und spannend ist es allemal! Hier wird mit so viel Liebe zum Detail musiziert, dass man manchmal gar nicht weiß, wo die Ohren zuerst hinhören sollen, denn Gitarren, Schlagzeug und Gesang kredenzen ein Feuerwerk nach dem anderen. Dazu gesellt sich ein ganz fantastischer Klang, sodass man sich in diesen Ozean aus großen Melodien und lockeren Grooves regelrecht fallen lassen kann.
Bereits live ist mir aufgefallen, dass das Projekt, nun mit Tompkins fest an Bord, zu einer Band gewachsen ist und der progressive Sound deutlich gereifter tönt - eine Beobachtung, die sich auch auf Platte bemerkbar macht. "Gereifter" heißt in diesem Fall aber manchmal auch gesetzter und ein Stück weit berechenbarer, denn die zehn Tracks funktionieren ziemlich ähnlich.
Aufhorchen lassen gleich zu Beginn der grandiose Opener 'Allure' und das eingängige 'Evolution'. Tompkins scheint geradezu um sein Leben zu singen, so viel Text bewältigt er - und das mit Bravour und äußerst einfühlsam. Wie er singt stört mich also nicht im Geringsten - im Gegenteil - ich ertappe mich aber öfter bei dem Gedanken, dass ein anderer Sänger der Musik einen individuelleren Stempel aufdrücken würde. Es klingt nämlich schon oft nach Tompkins neuer alter Band TESSERACT - der Nachteil an so einer prägnanten Stimme.
Dennoch: "Guiding Lights" ist ein Album voller schöner progressiver Musik, das mit dem Titeltrack ein großes Highlight birgt (ganz stark!). Aber Achtung: Mit "Djent", wo das erste Album teilweise noch eingeordnet wurde, hat dieser Langspieler nichts mehr zu tun.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke