SKYLARK - Wings
Mehr über Skylark
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 17.05.2004
- Rainbow In The Dark
- Summer Of 2001
- Another Reason To Believe
- Balzebú 2
- Faded Fantasy
- Last Ride
- A Stupid Song
- When Love And Hate Collide
SKYLARK erfreuen sich ja besonders in Japan großer Beliebtheit, konnten aber in europäischen Gefilden über den Status eines Insidertipps niemals hinauskommen. Dabei boten vor allem die konzeptionell aneinander gebundenen Scheiben "Gates Of Hell" (1999) und "Gates Of Heaven" (2000) erstklassigen Melodic Metal, wie man ihn von den besseren Vertretern der italienischen Heavy-Metal-Szene kennt.
An diese beiden Alben können die Italiener aber mit ihrer neuen Platte nur bedingt anknüpfen, weshalb es mit dem erhofften Erfolg auch weiterhin nicht einfach sein wird. Kommen wir direkt mal zum größten Problem von "Wings", nämlich der seltsamen Produktion: Aus unerfindlichen Gründen wurden Schlagzeug und Gesang sehr weit nach vorne gemischt, wohingegen das tolle Gitarrenspiel von Bandleader Eddy Antonini beinahe vollständig im Hintergrund versauert. Bei den Keyboards hingegen sieht die Sache nochmal anders aus, da sie bei manchen Kompositionen die Initiative ergreifen, an anderer Stelle aber ebenfalls zu weit in den Hintergrund geraten, um deutliche Akzente zu setzen.
Andererseits hätte man manchmal auch gut auf die kitschigen Tastenklänge verzichten können, da sie den Sound in einem Song wie der pathetischen Ballade `A Stupid Song´ (nomen est omen) total verwässern. Doch auch sonst ist auf "Wings" einiges im Argen, da SKYLARK irgendwie keinen roten Faden erkennen lassen. Da beginnt der Opener `Rainbow In The Dark´ als reinrassige AOR-Nummer und wechselt zur Halbzeit dann völlig unpassend in eine melodische Speed-Metal-Komposition über. Eine genau umgekehrte, aber wenigstens noch nachvollziehbare Entwicklung macht `Belzebú 2´, welches aber genauso wie der überlange Anfangstrack ein wenig künstlich in die Länge gezogen wird. Und einen Song wie das poppige `Summer Of 2001´ hätte man meinetwegen auch ganz weglassen können, einerseits, weil der ab und zu schwächelnde Frontmann Fabio Dozzo hier bereits relativ früh den Tiefpunkt auf diesem Album erleidet, andererseits, weil das Ganze zu sehr auf kommerziell getrimmt klingt.
Seltsamerweise ist es gerade die Akustikballade `Faded Fantasy´, die das Highlight dieser CD darstellt, dicht gefolgt vom orchestralen DEF LEPPARD-Cover `When Love And Hate Collide´, bei welchem die neue Frontdame Kiara ihren ersten großen und auch gelungenen Auftritt hat. Bei `Last Ride´ besinnen sich SKYLARK wieder auf bombastischere Sounds und spinnen damit den Faden zu älteren Releases, was man meiner Meinung nach ruhig etwas öfter hätte tun können, vielleicht wäre der Gesamteindruck dann besser gewesen.
Ich bin jedenfalls ziemlich enttäuscht von dieser Veröffentlichung, da ich nach den beiden oben angeführten Platten recht große Erwartungen an das nunmehr siebte Full-Length-Album dieses Sextetts gestellt hatte und nur ganz selten auch mit überzeugenden Kompositionen belohnt wurde.
Somit bleibt dieser Silberling auch nur für Die-Hard-Fans und Freunde des italienischen Heavy Metals interessant. Alle anderen sollten sehen, dass sie ihr Geld musikalisch gewinnbringender anlegen.
Anspieltipps: Faded Fantasy, Last Ride
- Redakteur:
- Björn Backes