SKYTHEN - Silverowls (EP)
Mehr über Skythen
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.10.2015
- Silverowls
- Anthems
- The Saint
- Eclipse
- Wolvesrun
- It's Alright
- Motorbreath (METALLICA-Cover)
Einstand geglückt - Patient wohlauf
Der Hamburger Untergrund brodelt und spuckt peu a peu verheißungsvolle Newcomer an die Oberfläche. SKYTHEN ist solch ein Beispiel für eine Band, die trotz festgelegter Stoner-Schublade anders klingt als andere Spielmannstruppen und dabei sehr viel Wert auf Eigenständigkeit und Individualität legt. So kamen die ehemaligen DAD MARIA-Mitglieder Benjamin Kapidzic (Gesang + Gitarre) und Frederic Twisterling (Bass) mit [SOON]-Drummer Jakob Ehmke für genau dieses Vorhaben zusammen, legten sich einen himmlischen Bandnamen zu und setzen mit der 7-Track-EP "Silverowls" ihre erste markante Duftmarke.
Einer uralten Legende nach entstand der Bandname bei einem Gespräch des Drummers mit einem Freund, der, als er den nordrhein-westfälischen Ort Sythen durchkreuzte, dachte, dass dies ein doch recht cooler Bandname wäre, und er ihm diesen vorgeschlagen hätte. Kurzum wurde ein "k" hinzugefügt und der Name SKYTHEN war geboren. Ziemlich weiser Mensch, der Knabe... (na ja - PK)
Und wohin geht die musikalische Reise der Nordköppe? Nun, als reinrassige Stoner-Metal/Rock-Band kann man SKYTHEN nicht bezeichnen. Dafür sind die PENTRAGRAM- und BLACK SABBATH-Einflüsse zu hoch. Und ein deftiger Heavy-Rock-Klecks mit hauchzarter TURBONEGRO-Note und leichtem Groove Thrash ist den Jungs auch nicht abzuerkennen. Ein wenig Doom hier, ein bisschen mehr Heavy-Stoner dort und dank der ungeahnt coolen, weil untypischen und trotzdem perfekt zur EP passenden Coverversion von 'Motorbreath' platzt ein etwaiges Genre-Korsett auch hier aus allen Nähten.
Darüber hinaus wütet der titelgebende Opener recht amtlich drauf los, 'The Saint' ist ein wunderbar staubiger Gesteinsbrocken, 'Eclipse' tritt mit Wucht in sämtliche Magengegenden und 'Wolvesrun' ist wohl am ehesten dem Thrash Metal zuzuordnen. Die Vielfalt auf "Silverowls" ist also beachtlich, denn selbst beim vierten, fünften Durchlauf dieser knapp 25 Minuten findet der Hörer noch bisher unbekannte Passagen, die der Suppe die entsprechende Würze verleihen.
"Silverowls" ist also schon vorab ein toller, da interessanter Einstand, der Lust auf Mehr macht. Wer weiß, wann SKYTHEN mit einem Album um die Ecke kommt und ob die Band den Genre-Exoten-Bonus auch dann noch aus dem Ärmel ziehen kann. Die vorliegenden sechs Stücke machen samt der METALLICA-Eigeninterpretation eine gute Figur, auch wenn man gewisse Ansätze braucht, um sich in der etwas sperrigen SKYTHEN-Welt anfangs zurecht zu finden. Hat man jedoch den Anschluss gefunden, gefällt "Silverowls" an vielen Ecken und Enden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp