SLAEGT - Goddess
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Slaegt
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 18.03.2022
- Deceived by an Amethyst
- Kiss From A Knife
- Hunt Again
- Fealty, Thunder Whip
- Stabat Bloody Stabat
- Goddess
Überraschend gotisch ausgefallener Viertling.
Album Nummer vier der Dänen SLAEGT, die vor einigen Jahren plötzlich in aller Munde waren. Doch zuletzt war es still geworden. Mit "Goddess" erscheinen sie eher überraschend wieder auf der Bildfläche, und sind sogar vom Underground-Kultlabel Ván Records zum Branchenriesen Century Media gewechselt. Ob sie sich damit endgültig in der Champions League des Black Metals etablieren können?
Ich bin jedenfalls gespannt. Das Artwork, so viel sei hier mal betont, ist eindeutig Champions League. Das wird sich als Shirt sicher gut verkaufen! Aber das wird natürlich nur klappen, wenn die Musik auch Klasse hat. Nun lief diese Scheibe, und mir gefällt's, aber ich glaube, hier werden auch Erwartungen gesprengt werden. Denn: Die Gothic-Note war mir auf dem Vorgänger so definitiv nicht aufgefallen. Hier höre ich ganz viel TRIBULATION oder KETZER (mit dem famosen "Starless"-Album), und ich finde es klasse. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Freunde des früheren Mixes aus Black Metal, Chaos, MAIDEN-Gitarren und AT THE GATES sich daran stören könnten. In meiner letzten Rezension hatte ich ein Stück zu wenig Eigenständigkeit moniert, und dieser Vorwurf muss jetzt fraglos fallen gelassen werden. Klar gab es auch bei den letzten UADA-Alben gotische Einflüsse, aber dort ist die Gitarrenarbeit ja deutlich melodieverliebter als hier. Diese Scheibe ist kälter, böser, weniger melodisch. Auf diesem Album überzeugen neben den massiven Gothic-Einflüssen auch die Gitarrenparts, die wirklich kreativ und hochmusikalisch sind, ohne dabei so sehr jungfräulich zu klingen wie bei den mittlerweile ähnlich gelagerten und bereits erwähnten Amis von UADA. Die druckvolle, moderne, aber nie nervige Produktion fällt ebenfalls auf die Haben-Seite. Als leichten Makel nehme ich leider den Gesang war, der etwas eindimensional ist, phasenweise an die Polen MGLA erinnert, aber nie deren Intensität erreicht. Im Titeltrack wird auch eine gewisse Doom-Note eingestreut, die ich gelungen finde. Aber die Nummer ist zu lang geraten.
Insgesamt ein mutiges, kreatives Album ist den Dänen also gelungen. Wäre der Gesang noch stärker, wäre auch eine höhere Note denkbar. Bisherige Fans der Band sollten trotzdem schauen, ob sie mit dem stärkeren Gothic-Touch warm werden. Mir taugt's.
Anspieltipps. Fealty, Thunder Whip.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer