SLAMER - Nowhere Land
Mehr über Slamer
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 22.09.2006
- Nowhere Land
- Strength To Carry On
- Not In Love
- Come To Me
- Higher Ground
- Jaded
- Beyond The Pale
- Runaway
- Audio Illusion
- Perfect Circle
- Superstar
Mike Slamer hat sich in den vergangenen 30 (!) Jahren bei gleich mehreren Bands einen Namen machen können. Nach den Anfängen bei seiner ersten Gruppe CITY BOY erlangte der Gitarrist besonders bei STREETS tadellose Reputation, betätigte sich zwischendurch als Songwriter für Kapellen wie HARDLINE und HOUSE OF LORDS und arbeitete später bei den ebenfalls nicht zu verachtenden Bands STEELHOUSE LANE und SEVENTH KEY. Nach Jahren als Teamplayer hat der Mann nun endlich auch mal Zeit und Muße gefunden, sein eigenes Projekt voranzubringen, welches er schlicht und einfach SLAMER genannt hat. Allerdings dient dieser Name nur zur äußerlichen Abgrenzung von seinen übrigen Bands und Projekten - rein musikalisch bietet Mike nämlich auch auf dem Debüt "Nowhere Land" nichts anderes als waschechten, melodischen Hardrock mit leichtem AOR-Einschlag.
Auffällig ist hierbei die teils recht pompöse Vorgehensweise. Bereits im Opener 'Nowhere Land' bauen SLAMER einige dominante Keyboard-Arrangements ein, die den Sound aber allen anfänglichen Befürchtungen zum Trotze nicht verwässern. Es hat stattdessen eher etwas Dramatisches, wenn der Meister höchstpersönlich in die Tasten haut und den Songs von Zeit zu Zeit eine tolle, sphärische Untermalung bereitet. So bekommt das Keyboard gleich in mehreren Nummern eine tragende Rolle, wobei natürlich in erster Linie die epischen Balladen hiervon profitieren können. Und davon gibt es auf "Nowhere Land" nicht gerade wenige.
Stücke wie 'Beyond The Pale', 'Come To Me' oder das leicht theatralisch dargebotene 'Jaded' halten sich aber jenseits jeglicher Schmalz-Regionen auf. Sänger Terry Brock und seine Backing-Mannscaft legen zwar ein gehöriges Maß an Emotionen und Leidenschaft in die Kompositionen, wissen aber genau, wie weit sie gehen dürfen. Lediglich in 'Strength To Carry On' hält der Kitsch kurz Einzug, bleibt aber im weiteren Verlauf stets geschickt verdeckt. Überhaupt soll jetzt nicht die Vermutung aufkommen, SLAMER hätten hier ein reines Balladen-Album aufgenommen. Das bei diesem Projekt tätige Quintett kann auch ganz schön abfetzen, wie etwa im melodischen 'Perfect Circle' oder beim groovigen 80er-Rocker 'Higher Ground'. Hinzu kommt mit dem abschließenden 'Superstar' ein Stück, das gerade im Bereich der Gitarren stark an VAN HALEN erinnert und in diesem Rahmen auch eine enorm gute Figur abgibt.
Insgesamt ergibt sich so eine wirklich hervorragende Mischung aus sphärischen Balladen, knackigen Rocksongs und melodiösen Ohrwürmern, bei denen sich der von SRANGEWAYS ausgeliehene Sänger Terry Brock überragend in Szene setzen kann. Sieht man mal davon ab, dass sich Mike Slamer stilistisch kaum von seinen bisherigen Bands abhebt, ist "Nowhere Land" ein herrlich erfrischendes, über die gesamte Spieldauer überzeugendes Album geworden, das dem guten Ruf seines Initiators vollends gerecht wird. Genau so stelle ich persönlich mir zeitlosen Hardrock vor!
Anspieltipps: Not In Love, Audio Illusion, Perfect Circle, Beyond The Pale
- Redakteur:
- Björn Backes