SLAPSTICKERS, THE - Rocket
Mehr über Slapstickers, The
- Genre:
- Ska
- Label:
- Bonn Boom Records/ Stahl Entertainment
- Release:
- 14.12.2007
- Not Anyone Else
- The Boys Are Back
- Take A Hide
- Love Is A Shield
- Music
- Desperado II
- Underwater Love
- A Midsummer Night's Dream
- The Zoo
- Not The One
- Palermo 2007
- Rudeboy's Symphony
Nänü und ups, ein Ska-Platte hat sich zu mir verirrt. Das ist nicht umsonst gesagt, denn meist nervt mich die offen ausgetragene Heiterkeit nach circa dreieinhalb Beiträgen. Aber stopp gesagt und stopp gedacht, ein Chanceleinchen hat auch dieses Rheinländer Rhythmus-Kollektiv verdient. Warum ich darauf komme, weiß ich grade auch nicht, aber "Rocket" ist ein ideales Geschenk. Für einen Freund, nicht um das professionelle Album wieder loszuwerden! Wer also den Konsumterror abkürzen will: bitte.
Noch so ein Abschweifer-Gedanke: Warum eigentlich ist Ska in Bayern so beliebt? Wer's weiß, wer's erklären kann, schreibe uns.
Was nun bietet diese Spaßrakete? Auf jeden Fall viel Stilübergreifendes. 300 Konzerte mit so ziemlich jedem Ska-Rudel dieser Welt hat die Damen und Herren entscheiden lassen, sogar Streichel-Einlagen in die Jepp-Jepp-Getüme einzufädeln. Wer zum Erwin hat noch mal 'Love Is A Shield' zu verantworten? Tante Web sagts: CAMOUFLAGE, die onanieverneinende Weltrettungsklarinette ist doch schon so tief drin in unserem Kulturgutsbewusstsein, dass es eine Schande ist. Aber Slap! - Einfach schneller und moderner ist das Teil eine gesonderte Hervorhebung wert. Wissen auch THE SLAPSTICKERS, das mit dem Kulturgutsbewusstsein.
Wie immer von den Combos zu erwarten, schlägt das Gitarristenfingerchen einen Kurzgriff nach dem anderen an. Perkussionisten brausen hin und her, eine gehörige Orgelung ist zu erhören, es gibt ein Huppen und Hüpfen, und warme Sängereien schleichen sich sommerlich ins Gemüt. Die halblangsameren Stücke eignen sich zur Sehnsucht nach Liege-Schweiß und Tequila auf dem Kessel. Eisbader hassen solche Sprüche.
Die zwölf Vierminüter gehen in die Ferse und in die Ohren, geboten wird Tanzbares und Bedächtiges, alles gut gemischt, der Abschluss dann ist eine Zusammenfassung von allem was geht in dem Genre: Trompeten treffen gezupfte Violinen und alles wird von der Moog-Orgel aufgemischt, ein Albumsabschied, der den Namen verdient hat. Es dauert aber nur etwa die drei ersten Stücke, und die SLAPSTICKERS haben überzeugt. Genre-Karos und Zweifler ebenso. Das Cover der Typen aus Bietigheim-Bissingen sollte mal publik gemacht werden, werte Brühler. Macht eine Single daraus!
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben