SLARTIBARTFASS - Nordwind
Mehr über Slartibartfass
- Genre:
- Folk/Viking Metal
- Label:
- SMP records, trollzorn
- Release:
- 17.07.2006
- Fjörgyn
- Waldlauf
- Trinklied
- Nordwind
- Tanz der Kobolde
- Baldurs Tod
- Outro
Fernab des skandinavischen Nordens, im süddeutschen Ulm nämlich, haben sich im Jahre 2005 fünf junge Helden zusammengefunden, um sich als SLARTIBARTFASS unter die Viking- und Folkmetaller zu mischen. Recht schnell nach der Gründungsstunde legen sie mit "Nordwind" ihr erstes Langeisen vor.
Wie es bei Erstlingswerken oft der Fall ist, wartet auch "Nordwind" nicht gerade mit der besten Soundqualität auf, obwohl es sich nicht um eine der oft üblichen Eigenproduktionen handelt. So soll denn aber das etwas karnevalistisch anmutende Keyboard nicht überbewertet werden. Die richtigen Zutaten zu an den skandinavischen Folk- und Vikingmeistern orientierten Kompositionen haben die Ulmer Jungs schon zusammen gemischt. Neben Akkordeon und finster-kehligem Gesang rankt sich das Werk textlich um Trinkgelage, Kobolde und den mythologisierten Wald.
Beim ersten Hören ziehen vor dem inneren Auge allerdings Erinnerungsbilder an Astrid Lindgrens 'Ronja Räubertochter' vorbei. Es beginnt mit dem weichen Gitarrenstück 'Fjörgyn' vor dem akustischen Hintergrund etwas klischeebehafteter Gewitterklänge. Dann folgen vier weitere Tracks, darunter das Titelstück 'Nordwind' mit einem ausgedehnten Instrumentalteil, bevor das Werk mit einem "humppaesken" Satz den Schlusspunkt liefert. Zusammengemischt entstehen recht nette Melodien, die freundlich ins Ohr gehen.
Dennoch fehlt der Scheibe insgesamt ein wenig die Glaubwürdigkeit. Dies spiegelt sich nicht nur darin, dass die deutschsprachigen Texte, die im Assoziationsgewässer der nordischen Mythologie schwimmen, nicht besonders überzeugen können. Auch der musikalische Stil erscheint etwas zu deutlich an die skandinavischen Vorbilder angelehnt und somit wenig innovativ. SLARTIBARTFASS wird augenscheinlich zum Verhängnis, dass das Folk-/Viking-Genre aktuell deutlich überfrequentiert ist und es hier sicherlich besonders schwierig ist, einen eigenen, prägenden Stil zu kreieren.
Resümee? Für den Anfang ganz nett, aber für die Fortsetzung bitte noch deutlich nacharbeiten!
Anspieltipps: Trinklied, Baldurs Tod
- Redakteur:
- Erika Becker