SLASH - Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival
Mehr über Slash
- Genre:
- Blues / Rock
- Label:
- EarMusic
- Release:
- 07.11.2025
- Intro
- Parchman Farm Blues
- Killing Floor
- Born Under A Bad Sign
- Oh Well
- Big Legged Woman
- Key To The Highway
- Papa Was A Rollin' Stone
- Stormy Monday
- The Pusher
- Metal Chestnut
- Cross Road Blues
- Stone Free
- It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry
- Shake Your Money Maker
Feines Live-Dokument von SLASHs Blues-Ausflug.
Wie wir seit "Orgy Of The Damned" wissen, versteht sich GUNS'N'ROSES-Gitarrero SLASH nicht nur auf sleazigen Hard Rock mit starker Blues-Schlagseite, sondern kann auch traditionellen Blues-Standards frischen Wind einhauchen. Da diese Exkursion dem Amerikaner offensichtlich nicht nur im Studio viel Freude bereitet hat, präsentierte er das Material unter dem Banner SLASH'S BLUES BALL und begleitet von Teddy "ZigZag" Andreadis (Keyboards, Mundharmonika, Gesang), Tash Neal (Rhythmusgitarre, Gesang), Johnny Griparic (Bass) und Michael Jerome (Schlagzeug) auch auf der Bühne. Zeugnis wird hierüber nun in Form des Livealbums "Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival" abgelegt, das ihr als 2-CD+DVD-Digipak, 2-CD+Blu-ray-Digipak oder als 3-LP-Gatefold erstehen könnt.
Musikalisch muss man dabei eigentlich nur wenige Worte über das dargebotene Songmaterial verlieren, denn das was hier geboten wird ist einfach Weltklasse! Klar, Puristen werden sich eventuell an der durchaus rockigen Auslegung stören, mit der hier Klassiker wie 'Killing Floor' oder 'Born Under A Bad Sign' dargeboten werden, aber mir als Rockfan mit Blues-Faible gefällt gerade diese Herangehensweise unheimlich gut. Ebenfalls punkten die beiden Sänger für mich auf ganzer Linie, wobei man mit Teddy Andreadis eine herbe Stimme für die wuchtigeren Momente im Gepäck hat, während Tash Neal gerade die bluesigeren Songs mit viel Esprit rüberbringt.
Großes Highlight bleibt hier für mich eine absolut mitreißende Version des FLEETWOOD MAC-Klassikers 'Oh Well', bei der gerade die starken Soli für heruntergefallene Kinnladen sorgen. Doch nicht nur in den Solo-Passagen darf sich Slash so richtig austoben, auch in der neuen instrumentalen Komposition 'Metal Chestnut' darf der Amerikaner zeigen, wie vielseitig seine Fähigkeiten an der Sechssaitigen doch sind. Wenn dann gegen Ende des Konzerts 'Stone Free' von Legende JIMI HENDRIX in einer elfminütigen Version zelebriert wird, dann ist jeder Rock- und Blues-Liebhaber endgültig im siebten Himmel angekommen. Einfach rundum überzeugend!
Das gilt übrigens auch für die visuelle Aufarbeitung, die mit tollem Licht und einem ruhigen, aber trotzdem abwechslungsreichen Schnitt überzeugt. Für SLASH-Fans dürfte das Bildmaterial trotzdem eine Herausforderung sein, denn an den Anblick einer Gibson ES335 Semiakustik in den Händen des ansonsten für die ikonische Les Paul bekannten Gitarrenhelden muss man sich erst einmal gewöhnen. Wenn Slash am Ende auch noch an der Lapsteel für 'It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry' Platz nimmt, dann ist die Welt der GUNS'N'ROSES-Freunde wahrscheinlich endgültig aus den Fugen geraten.
Ich persönlich empfinde gerade diese Vielseitigkeit in der Performance als eine der großen Stärken von "Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival". Und schaut man Slash einmal genauer ins ansonsten üblicherweise cool-ausdruckslose Gesicht, dann kann man ganz klar sehen, wie viel Spaß der gute Mann an diesen Blues-Ausflügen jenseits seines regulären Betätigungsfeldes hat.
Das lässt mich dann auch hoffen, dass sich mit "Live At The S.E.R.P.E.N.T. Festival" nicht etwa das "SLASH goes Blues"-Kapitel schließt, sondern hier der Grundstein für weitere Projekte in dieser Richtung gelegt wird. Denn zumindest für mich persönlich ist der rockige Vortrag der Genre-Standards und diverser anderer Klassiker ein absoluter Volltreffer, den Slash gerne in den kommenden Jahren auch mal auf deutsche Bühnen bringen darf. Bis dahin dient diese Live-DVD und CD aber als sehr guter Lückenbüßer, der ein tolles Konzert ins heimische Wohnzimmer befördert.
- Redakteur:
- Tobias Dahs


