SLATE GREY - World Turns To Black
Mehr über Slate Grey
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- 7hard / 7us Music
- Release:
- 21.04.2017
- Dusk
- World Turns To Black
- I Want It All
- Leave The Enemy
- Remedy
- Angel
- Fame And Fortune
- Speechless
- Pain And Gain
- Chokehold Of Destiny
- Addicted
- Eet Fuk
- Generation Of Degenerates
- Spawned From Hell
Müder BULLET FOR MY VALENTINE-Abklatsch aus Bayern.
In den vergangenen Jahren hat sich einiges getan bei den Münchenern SLATE GREY. Noch 2009 machten die Jungs als Quintett mit ihrem durchaus gelungenen Debüt "Nothing Ever Dies" erstmals auf sich aufmerksam. Im Jahr 2011 trennte man sich jedoch von Fronter Benjamin Hauck, woraufhin der Sängerposten zwischenzeitlich mit DJ besetzt wurde, der allerdings nach gerade einmal gut drei Jahren die Band wieder verließ. In der Folge entschlossen sich schließlich Gitarrist Amon Horngacher und Basser Marco Schieber kurzerhand dazu, den Posten am Mikrofon gemeinsam zu übernehmen. Zum Quartett geschrumpft begaben sich die Bayern schließlich wieder ins Studio, um endlich ihren Zweitling "World Turns To Black" aufzunehmen, der acht Jahre nach dem Debüt nun endlich in den Regalen steht.
Angesichts des sich drehenden Besetzungskarussels drängt sich natürlich die Frage auf, welchen Einfluss die Umbesetzungen auf den Sound des Vierers haben. Doch bereits die ersten Sekunden des Silberlings machen schnell klar, dass sich Fans der Band nicht auf größere Kurskorrekturen eistellen müssen, denn auch anno 2017 versteht sich SLATE GREY als melodische Thrash-Metal-Kappelle, die sich irgendwo im Fahrwasser von Acts wie TRIVIUM bewegt. Im Gegensatz zum Debüt kommen die insgesamt vierzehn Kompositionen allerdings etwas kompakter und teilweise deutlich moderner daher, was nicht selten auch Parallelen zu den Walisern BULLET FOR MY VALENTINE aufblitzen lässt.
Alles in allem liegen die Jungs damit eigentlich voll im Trend, jedoch hängt der Erfolg in diesem Genre grundsätzlich an der Gesangsleistung. Wo im klassischen Thrash Metal noch eindrucksvolle Gitarren-Riffs ausreichen, um die Massen in Begeisterung zu versetzen, da müssen in den moderneren Spielarten des Genres eben auch die Hooklines sitzen. Genau hier liegt allerdings die größte Schwachstelle des Zweitlings, denn die Klargesänge von Amon Horngacher klingen allzu oft extrem wackelig und lassen schnell erahnen, dass sich der Bayer eben doch in erster Hinsicht am Sechsaiter wohlfühlt. Demgegnüber klingen die Shouts deutlich druckvoller und ausgereifer, können aber trotzdem das Gesamtblild nicht mehr merklich korrigieren, denn gerade in Tracks wie 'Leave The Enemy' oder 'Fame And Fortune' setzt der Vierer leider viel zu sehr auf die deutlich schwächeren Clean-Vocals und verspielt damit das durchaus vorhandene musikalische Potential.
Schlussendlich kann dann auch eine blitzsaubere Performance an den Instrumenten "World Turn To Black" nicht vor der Belanglosigkeit retten. Rein musikalisch haben die Jungs einfach wenig neues beizutragen, sondern bewegen sich eher stur in den Fußstapfen ihrer musikalischen Helden. Das alleine ist natürlich noch kein Kriterium für eine schwache Platte, doch wenn zusätzlich auch noch die wirklich zwingenden Hooklines fehlen, dann bleibt unter dem Strich schließlich nur eine eher müder BULLET FOR MY VALENTINE-Abklatsch übrig. Schade.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs