SLAUGHTER TO PREVAIL - Misery Sermon
Mehr über Slaughter To Prevail
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sumerian Records / ADA Global / Warner
- Release:
- 05.05.2017
- Misery Sermon
- Russian Hate
- Chronic Slaughter
- King
- Failed Hope
- Born To Die
- 666
- The Hell In Man
- Malice Of Rites
- Below
- Cultural Ills
Massive Gewalt mit beeindruckendem Effekt
SLAUGHTER TO PREVAIL-Frontmann Alex Shikolai ist in den vergangenen Jahren gleich mehrfach in die Schlagzeilen geraten, weil er mit der Symbolik des braunen Sumpfes kokettierte und somit auch in Kauf nahm, dass man seine Band aus der poltischen Brille recht weit rechts sah. Diese Vorwürfe konnte die einstige RUSSIAN HATE CREW zwar in der Folge weitestgehend ausräumen bzw. erklärte sich in einem Presse-Statement relativ deutlich gegen die getätigten Anklagen, doch ein bisschen Beigeschmack bleibt ja immer, was hier auch der relativ naiven öffentlichen Darstellung des Sängrs geschuldet ist.
Dass Letztgenannter derweil ein unglaublich guter Shouter ist, der großen Anteil daran hat, dass das aktuelle Werk seiner Combo nicht in der Masse untergeht, darf man aber auch nicht unerwähnt lassen, denn musikalisch trennen SLAUGHTER TO PREVAIL Welten von besagtem zweifelhaften Ruf. Nach etwas zögerlichem Start entwickelt sich "Misery Sermon" nämlich recht flott zu einem apokalyptischen Hassbatzen, der als einer der wenigen Releases in dieser Sparte durchgeht, bei dem Abwechslung verdammt groß geschrieben wird. SLAUGHTER TO PREVAIL meidet zwar das ganz hohe Tempo, verwehrt sich aber nicht gegen gelegentliche Fast-Forward-Attacken, die zwischen dem hauptsächlich massiv groovenden Material ihren Zweck nicht verfehlen. Die extrem bedrückte Atmosphäre tut ihr Übriges, um die Intensität zu verstärken, mit der "Misery Sermon" sich den Weg bahnt. Und blickt man zudem auf das Riffing und die Arrangements als solche, darf man ruhigen Gewissens behaupten, dass die ganze Deathcore-Szene im Jahr 2017 keine Platte herausgegeben hat, die mit so viel Kreativität und Liebe zum Detail gesegnet ist wie dieser mächtige Frontalangriff.
Natürlich sollte die Band künftig darauf achten, bei der Imagepflege nicht wieder die gleichen Fehler zu begehen wie zuletzt. Sollte man sich aber völlig reinwaschen können und "Misery Sermon" als Maßstab für die nächsten Arbeiten werten, hat SLAUGHTER TO PREVAIL noch eine viel versprechende Zukunft vor sich. Das wird wohl niemand leugnen, der dieses Meisterstück bereits zur Kenntnis genommen hat.
Anspieltipps: Russian Hate, Born To Die, Malice Of Rites
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes